Picton Village Bakerij |
Die letzten Tage haben wir in der Whatamango Bay auf einem DOC-Platz und in
"The Snout" |
Auf dem Weg zur Fähre |
Diesmal haben wir die andere Fährfirma gewählt, die war ein wenig billiger,
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Wie auch immer, es war ein nettes Örtchen. Da es zu gefühlten 80% aus in der Zeit unbewohnten Ferienhäusern und Bungalows besteht, war jetzt in der Nebensaison nicht viel los. Beim abendlichen Spaziergang trafen wir nicht viele Leute. Allerdings haben wir den Pub auch nicht gefunden. Das muss ein Irrtum sein, ein Ort ohne Kneipe...
Bei den Sandflies ist allerdings immer Hochsaison, aber da wir denen auch schon am benachbarten Lake Rotoroa in Massen begegnet waren, war dies keine Überraschung. Dafür gibt es ein edles DOC camp mit Herd und Spüle, und auf dem Rasen tummeln sich Kaninchen oder auch mal ein Kormoran. Die Duschen sind wegen Nebensaison leider geschlossen. Rundherum ist wieder Wandern auf zahlreichen Wegen angesagt, mit Ausblick auf den See oder sogar bis in die Golden Bay. Wir hoffen ja, wir haben die Regenperiode erstmal wieder überstanden. Kiwis gibt es auch, wie uns schon das Schild am Highway mitteilte und später auch die Hinweisschilder des DOC.
Hab ich eigentlich schon gesagt, wie schön die Gegend ist? Na seht Ihr ja auf den Fotos...
Das Städtchen ist größer als wir erwartet hatten. Wir wurden mit Sonnenschein begrüßt, obwohl der Wetterbericht nur Wolken und Regen vorausgesagt hatte. Es gab einen Supermarkt, daneben ein uriges Cafe mit Biergarten, wo eine Katze auf dem Tisch döste, ein Informationszentrum, welches gleich noch als Tankstelle fungiert (auf den 100 km zwischen Westport und Karamea gibt es keine), gegenüber ein bunter Hippieladen und eine Post. Der erste Eindruck war also schonmal gut!
Im Informationszentrum erfuhren wir von den unzähligen Wanderwegen, die es hier gibt, die unsere Planung völlig über den Haufen schmissen. Macht aber nichts, blieben wir eben ein paar Tage länger.
Wir fanden wieder einen guten Campingplatz, auch wieder am Sportplatz (Domain) gelegen. Hinter unserem Van führten ein paar Stufen direkt an den Fluss. Von dort aus konnte man zu Vogelbrutgebieten an der Flussmündung laufen. Kühe weideten auf saftiggrünen Wiesen, hinter den Wolken zeigten sich grüne Berge. Jeder grüßte uns, ohne Ausnahme. Das knallbunt angemalte Backpackerhostel beherbergte - oder war - gleichzeitig eine Radiostation.
Alles in Butter in Karamea! Gut, dass wir diesen “Einbahnstraße” gefahren sind.
Da es so nett war, entschieden wir uns, gleich dazubleiben. Ein ehemaliger Kuhstall diente als Cafe und Wohnzimmer. Cafe latte gab es leider nicht, denn das Cafe war aufgrund der Nebensaison geschlossen. Dafür durfte man aber das Internet nutzen, Klavier spielen, lesen, seinen eigenen Kaffee trinken, ein Feuer im Kamin aus eigens gesammeltem Treibholz vom Strand (ach ja, war natürlich direkt am Strand gelegen...) machen, sich an den Goldfischteich im Raum mit dazugehörigem Baumfarn erfreuen usw. Und das rund um die Uhr, denn abgeschlossen wurde nicht. Wir sind ja hier schließlich in Neuseeland.
Das taten wir dann auch. Da wir die einzigen Gäste und die Angestellten abends unterwegs waren, hatten wir den ganzen Raum für uns allein. Während ligi ausgiebig das Internet nutzte, habe ich stundenlang am Kaminfeuer gesessen. Derweil trommelte der Regen aufs Dach. Sehr schön war das! Hier noch der Link, da kann man sich alles anschauen, was ich hier noch vergessen habe zu erwähnen.
Unser nächstes ziel war Punakaiki, dass durch seine Pancake Rocks berühmt ist, Felsen, die aussehen wie übereinandergestapelte Pfannkuchen. Zu den Pfannkuchen und Fischerdorf gesellten sich während der Zeit natürlich die obligatorischen Touristenläden und -unterkünfte, was der Freude aber keinen Abbruch tat.
Jede Welle trägt ein wenig Felsen ab, sodass es in einigen Jahren ganz anders aussehen kann. Schon jetzt stehen einzelne Felsen auf einem scheint's wackligen Sockel.
Eigentlich gibt es hier auch Blowholes, durch die das Meerwasser bei Sturm senkrecht nach oben schiesst, die in Aktion zu sehen uns aber durch die ruhige See verwehrt blieb. Na was soll's, wir sind froh über das gute Wetter. Das lud auch gleich noch zum Wandern ein.
Über den Inland Pack Track und den Pororari River track konnte man eine 3-4stündige Runde durch die Umgebung machen. Ich hab bestimmt glatt eine halbe Stunde länger gebraucht, weil ich immer stehenblieb, dachte “Wahnsinn!”, ein Foto machte, dachte “Wahnsinn!”, ein paar Meter weiter ging, stehenblieb, dachte “Wahnsinn!”, ein Foto....usw. Man denkt man hat so langsam schon alles gesehen, und dennoch haut es einen immer wieder um. Wer sich mal die ganzen Fotos angucken soll, weiß ich auch nicht. Na egal, man muss das festhalten.
Besonders schön war der Weg zurück nach Punakaiki entlang des Pororari Rivers. Über einem sieht man durchs dichte Grün die Sandsteinkliffs, der Fluss ist blaugrün und birgt Geheimnisse. Durch das klare Wasser sieht man alte, umgefallene Bäume wie Wasserleichen liegen, allerdings hübscher natürlich. Riesige Felsbrocken liegen im Flussbett, manche schon grün bemoost oder auch komplett bewachsen. Auf der anderen Flussseite erstreckt sich dichter grüner Busch aus Farnbäumen und Nikaupalmen. Man könnte auch auf einer tropischen Insel wandern...
Wir brauchten Strom und Netz. Beides bekamen wir diesmal bei einem Backpacker, dem Neptunes International Backpackers. Und dazu noch viel mehr. Das war ein Hostel so wie es sein sollte. Jeder bekam 500 MB Internet, je nach Belieben mit oder ohne Kabel. Daneben gab es einen riesgigen DVD-Verleih, aus dem man für je einen Spendendollar eine DVD ausleihen konnte. Da kann keine Videothek mithalten. Dabei gab es nicht nur jahrealte Schinken, sondern die neuesten Filme ganz nach unserem Geschmack. So fanden wir hier “Four lions” und “The social network”, die wir schon lange mal ausleihen wollten. Außerdem belieferten ortsansässige Bäckereien den Backpacker mit Backwaren, die an dem Tag nicht verkauft wurden.
Aber das war noch nicht alles. Es gab Badewannen! Ich weiß ehrlich nicht, wann wir das letzte Mal gebadet haben. Möchte fast meinen das war bevor wir auf die Reise gingen...Naja, das Wasser wurde nicht ganz ökologisch korrekt mit Kohle geheizt. Da wir aber sonst nicht heizen und immer sparsam duschen, wird man es uns wohl nachsehen ;-)
Dieser Tag war mal ein Faulenzertag, so ganz ohne Wandern, nur im Netz oder in der Badewanne herumdümpeln, da musste auch mal sein.
Ach ja, da war ja noch etwas Negatives. Aber da können Greymouth und der Backpacker auch nichts dafür, wenn sie von einer Gruppe nordamerikanischer Collegebesucher heimgesucht werden, die nicht wissen, wieviel Alkohol der eigene Körper verträgt. Nicht so schön für die anderen, die im Dorm schlafen (wollen). Am nächsten Tag sahen wir sie nochmal, mit Sweatern mit der Aufschrift “Sigma Gamma Chi” oder so ähnlich bekleidet, wie sie in einen Bus einstiegen, auf dessen Rückseite Bierwerbung prangte. Da passte für den Klischeegeist mal wieder alles hervorragend zusammen.