Als wir die beiden besuchten, hatte es vorher die ganze Nacht stark geregnet. Das hatte die Flüsse ansteigen und durch das Sediment leicht beige werden lassen. Einige Wanderwege waren wegen Überflutungsgefahr gesperrt. Beim Franz Josef Gletscher sah man schon auf dem Weg zahlreiche runde Eisbrocken am Rand des Flusses liegen. (Beim Blick auf das reissende Wasser von einer Brücke sah es aus wie ein Strom White Russian oder Amarula mit Eiswürfeln. Und jetzt da mal nichts reininterpretieren, ja? Das beschreibt es einfach.) Bei der Masse Eis wundert man sich, dass der Gletscher nicht in einer Woche weggeschmolzen ist.
Die Täler, die durch die Aktivität der Gletscher entstanden sind, und in denen die Eisriesen im Vergleich zu vor Hundert Jahren beispielsweise nur noch Schatten ihrer Selbst sind, sind gewaltig. Hier spürt man die Kraft der Natur. Man sieht, wo es Felsrutsche gab, die noch nackten Felsen riesig neben den kleinen Touristenautos...
Hier sollte man die Warnungen des DOC nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein Ranger bestimmt jeden Tag die Risikolage am Gletscher neu. Manchmal darf man bis ran, manchmal nur aus der Ferne schauen. Durch Regen oder Eisrutsche im Gletscher kann sich der Gletscherfluss innerhalb kurzer Zeit zum reißenden Strom entwickeln. Überall hängen die Warnschilder mit den Zeitungsberichten über Touristen, die 2009 von Eismassen erschlagen wurden. Sie hatten die Absperrung ignoriert.
Die Gletscher selbst sind hellblau-graue Wunderwelten, denen auch wir Nicht-Wintersportler etwas abgewinnen können. Um es Spocks Worten zu sagen: Faszinierend.
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