Tuesday, November 9, 2010

Wo sich Ozeane treffen und Geister fortgehen

Das ist beim Cape Reinga, ganz oben im Norden (aber nicht der nördlichste Punkt). Parallel zum Ninety-Mile-Beach (der gar keine 90 Meilen lang ist), auf dem man auch hätte fahren können, wir uns aber nur trauten einen erstaunt-ehrfürchtigen Blick auf diese Straße der anderen Art zu werfen, fuhren wir nach Norden. Oben angekommen, hing eine dicke Regenwolke direkt über dem Kap, rechts und links bzw. östlich und westlich davon schien die Sonne. Wir haben ja zum Glück ein fahrendes Häuschen und konnten den Regen bei einem Kaffee abwarten.

Ob dieses Wetter auch mit dem Zusammentreffen der Ozeane zu tun hatte? Das Tasmanische Meer und der Pazifik treffen hier aufeinander und man sieht im Meer sogar Wirbel, die sich aufgrunddessen bilden. Das Bild, welches man mit Cape Reinga assoziiert, ist der Leuchtturm, zugegebenermaßen ein recht kleiner. Unser Foto weicht ein klein wenig davon ab, wird aber vielleicht auch von dem ein oder anderen Touristen gemacht ;-)

Schon wegen der Ozeane und weil man fast am nördlichsten Punkt ist, ist Cape Reinga sehr beeindruckend. Es kommt aber noch etwas hinzu: nach dem Glauben der Maori (wobei ich nicht weiß, ob Glauben der richtige Begriff ist), verlassen hier die Seelen oder Geister der Verstorbenen unsere Welt und treten in die Nachwelt ein. Ist irgendwie ein tröstlicher Gedanke, denn ihr letzter Platz in unserer Welt ist damit ein sehr sehr schöner.

Ebenso schön war – wieder einmal – unser DOC-Campingplatz in der Spirits Bay, auf den sich nur wenige Camper über die 16 km lange Schotterstraße verirrten. Hinter den Dünen das Meer und ein menschenleerer Strand mit den größten Muscheln, die ich bisher gesehen hatte. Ein grün bewachsener Felshügel überragt das Ganze, und, um die Idylle perfekt zu machen, grasten auf dem Hügel und angrenzenden Weiden halbwilde Pferde.

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