Es ist 3.30 Uhr morgens in Bunyawangi. Gerade hat die Rezeption angerufen, um uns aufzuwecken, aber wir waren schon wach. Was war passiert? Wir wollen heute eine Tour zum Kawah Ijen (Krater Ijen), einem vulkanisch aktiven Krater, unternehmen und sollten um 4 Uhr vor dem Hotel abgeholt werden. Ist ja schon früh genug. Aber was machen wir? Kriegen nicht mit, dass es auf Java eine Zeitverschiebung im Vergleich zu Bali gibt. Wir hatten uns schon gewundert, warum die Rezeption den wakeup-call vergessen hat und später wunderten wir uns, dass wir nicht abgeholt wurden. Also riefen wir die beiden Holländer an, die ebenfalls mitfahren wollten, und schmissen sie quasi aus dem Bett. Sie hatten im Gegensatz zu uns die richtige Zeit und klärten den Sachverhalt auf. Naja, zum Glück waren sie uns nicht ganz so böse. Auf die Idee, dass hier die Uhren anders ticken, wären wir nie gekommen, vor allem da Java geographisch gesehen zwischen Singapur und Bali liegt, wo es auch keine Zeitverschiebung gab. Noch dazu gehört Java auch zu Indonesien und wir sind nur drei Kilometer mit der Fähre gefahren. Nun ja, sonst sind wir immer mit dem Flugzeug angekommen, wo man darauf hingewiesen wurde, dass man seine Uhr umstellen muss.
Wednesday, June 30, 2010
Drive-by offering
Kaum waren wir auf Lovinas Hauptstraße, ging alles schon wieder rasend schnell. Nahezu sofort war der Bus da, hielt hinter uns (mit den großen Rucksäcken ist man schon von weitem gut zu sehen und bekommt ständig Transportangebote), die Rucksäcke wurden geschnappt und auf dem Dach vertäut und wir in den eigentlich schon vollen Bus gestopft. Die Türen bleiben immer offen, und der Busbegleiter hängt sich bei Abfahrt und Halt in die Tür, um neue Fahrgäste zu erspähen und das Gepäck zu organisieren. Außerdem kassiert er den Fahrpreis, nach welchem System haben wir nicht so ganz verstanden. Meine Mutmaßung war nach dem Wechselgeld. Wir bezahlten 50000 Rupien pro Person, womit wir, wie sich nachher herausstellte, nicht an der Nase herumgeführt worden waren. Wahrscheinlich ließ sich der Preis, anders als beim Bemo, nicht verhandeln, weil es ein öffentlicher Bus war.
In einem Blog las ich kurz vorher, dass man bei Fahrten mit Bus und Bemo mit den Menschen, deren Tieren und Ausscheidungen fährt. Dies können wir bestätigen. Unter anderem saß in unserer Nähe ein sehr blasser, fiebriger Jugendlicher, dem eine Tüte vor den Mund gehalten und die Stirn abgewischt wurde. Er sah sehr schlecht aus. Als wir sahen, wie ihm der Puls gefühlt wurde, ging unser Puls in die Höhe. Wir hoffen er hat es zu einem Arzt geschafft.
So langsam hatten wir keine Armkraft mehr. Wir schauten ständig auf die Uhr, die Zeit verging nicht. Irgendwann wurde es etwas leerer, und wir schaukelten sitzend weiter nach Gilimanuk. Durch die offene Dachluke konnten wir sogar einen unserer Rucksäcke erspähen. Um die hatten wir uns bei den vielen Schlaglöchern schon ein wenig Sorgen gemacht. Wie auch immer sie diese Sachen auf dem Dach festgeschnallen (Säcke mit Reis, Pakete, Arbeitsgeräte...), sie wissen wie.
Der Bus hielt nicht nur, um Passagiere an beliebigen Punkten ein- und aussteigen zu lassen (die Leute rufen einfach was nach vorne), sondern es wurden auch scheinbar Pakete abgeliefert. Warum auch nicht, wenn man sowieso in die Gegend fährt. Was wir sehr interessant fanden, war, dass der Bus dreimal an einem kleinen Tempel anhielt. Der Busbegleiter nahm ein kleines Opferkörbchen aus einem dafür vorgesehen Beutel an der Tür, stieg aus und legte es an den Tempel. Danach wurden er und sogar der Bus mit heiligem Wasser gesegnet. Irgendwie eine nette Sache.
Insgesamt dauerte unsere Fahrt eineinhalb Stunden, dann kamen wir – zur Abwechslung mal relativ unbehelligt von Verkäufern – am Fährhafen an. Die Busuhr hatte ein anderes Zeittempo, danach waren es gerade mal 20 Minuten. In diesem Bus waren wir die einzigen Touristen. Eine der Mitfahrerinnen erzählte uns, dass nicht viele Touristen mit dem Bus fahren. Wahrscheinlich machen das die meisten Touristen nur einmal.
Im Anschluss gab es gleich das nächste Abenteuer: Fähre nach Java. Die ist zwar preiswert und fährt im 20-Minuten-Abstand, die Fährschiffe an sich möchte man sich aber nicht genauer ansehen. Ich sah eines der Schiffe und sagte, bitte lass es nicht dieses rostige Ding sein...Es kann sich jeder ausmalen, welches unsere Fähre war. Beruhigend, dass es nur drei Kilometer zu überwinden galt. Und genügend Rettungswesten (life jackets) gab es ja auch. Unklar war bloß, ob sie verkauft werden oder man sie im Falle des Falles einfach so bekommt ;-) Auf jeden Fall wurden die Boxen, in denen sie aufbewahrt wurden, während der Fahrt als Verkaufstresen für alle möglichen Dinge verwendet. Zum Beispiel für Seifenblasenpistolen, die dann gleich von kleinen Kinder auf der Fähre benutzt wurden.
Wie auch immer, jetzt sind wir in Bunyawangi in Ost Java, und schauen, wie es uns hier gefällt. An die häufigen Rufe des Muezzins wird man sich erst einmal gewöhnen müssen.
Monday, June 28, 2010
Ausflug auf zwei Rädern
War die große Hauptstraße erst einmal überwunden und wir konnten auf eine kleinere Seitenstraße abbiegen, die durch Wohnviertel die Hügel/Berge hinter Lovina hinaufführen, begann das Ganze richtig Spaß zu machen. Einige Einheimische schauten etwas skeptisch, da wir wohl nicht wie die Profis aussahen, aber die meisten riefen freundlich hallo und die Kinder lachten und winkten. Das klingt vielleicht ein wenig wie Touristenidylle, aber es war wirklich so. Je weiter man die Berge hinauf- und von Lovina beach wegkam, desto mehr freuten sich die Leute. Scheinbar verirren sich nicht so viele Touristen abseits der Hauptstraße, obwohl es nur ein paar Kilometer entfernt ist. Dafür wird man mit großartigen Ausblicken auf Reisfelder und bewachsene Täler belohnt. Die kleine Straße schlängelt sich immer weiter den Berg hinauf, nach jedem Anstieg vermutet man die Bergkuppe, aber es geht immer noch weiter. Und überall stehen Häuser, auch nach der verborgen aussehenden Ecke kommt man wieder an einem Straßenverkauf vorbei, wo man auf jeden Fall kühle Getränke gibt. Gestern kauften wir uns sogar Pfannkuchen, die wir unter Belustigung der Anwesenden Balinesen aßen. Natürlich wurde auch unser Motorbike mit den eigenen verglichen.
“Have you seen the dolphins today?”
Am Strand herrschte schon reges Treiben, viele Boote wurden startklar gemacht, die Touristen stiegen ein und eines nach dem anderen verließ den Strand. Die Boote sind alle vom gleichen Typ- Es handelt sich um Trimarane, die man Jukung nennt.
Draußen auf dem Meer ist man mitten im Massentourismus. Es sind bestimmt an die Hundert Boote unterwegs. Man kann an ihrer Position ablesen, wo die Delfine sind. Werden irgendwoanders einige der Tiere gesichtet, stürmen die Boote hinterher. Ist schon ein wenig befremdlich. Wenn ich Delfin wäre, würde ich einfach abtauchen. Aber gestern war auch ein guter Tag, denn manchmal sieht man gar keine der Tiere (wofür man nachher netterweise auch nur den halben Preis bezahlt). Mitten im Trubel machen wir erst einmal Pause, lassen uns in den Wellen schaukeln und trinken Tee oder Kaffee, den Adek in zwei Thermoskannen mitgebracht hat. Er erzählt uns, dass die Raserboote manchmal ziemlich weit hinausfahren, wo das Meer gefährlich wird. Außerdem drehen sie recht schnell wieder in Richtung Strand ab, nachdem die Leute die Delfine gesehen haben. Und wirklich, nach unserem Frühstück ist mehr als die Hälfte der Boote weg. Irgendwann sind wir nur noch vier Boote und fahren im gemütlichen Zickzack Richtung Strand, während wir von Delfinen begleitet werden. Adek zufolge handelt es sich um den Gemeinen Delfin. Alle versuchen, die Tiere im Sprung zu fotografieren, Meist guckt man mit der Kamera gerade woanders hin, aber ich glaube ein paar Mal hab ichs doch aufs Video bekommen ;-) Als eines der letzten Boote kehren wir nach fast drei Stunden an den Strand zurück. Ein klein wenig seekrank aber fröhlich ging's zum Frühstück zurück ins Hotel.
Saturday, June 26, 2010
25.06.2010 Unterwegs nach Lovina
Überfallsartig wurde man bei Ankunft zum nächsten Hotel geschleppt. Der Fahrer der Busses ist ein guter Freund des Hotelinhabers...zwinkerzwinker. In Ruhe irgendwo ankommen, das macht man im Hotel, vorher geht das hier nicht. Was komisch klingt und uns auch komisch vorkam, ist hier scheinbar die Regel. Man befürchtet, dass man in eine Bruchbude verschleppt wird, aber nein, es entpuppt sich als nettes und preiswertes Hotel (siehe Foto). Nicht ganz die Luxusklasse, aber schön anzuschauen, und es ist alles drin, was man braucht. Kein freies Internet, das ist schade, wir sind nämlich schon ein bißchen verwöhnt von Ubud, Trotzdem haben wir erstmal nur zwei Nächte gebucht und wollen uns ein wenig umschauen, ob es uns hier gefällt.
Nun wollten wir zum Strand, dort ging es weiter mit Verkäufern, die zwar alle sehr freundlich, aber auch zahllos sind. Im schwarzen Sand lag eine Menge Müll und das Meer war braun. Eine Frau erzählt uns, dass das vom vielen Regen kommt, der das Wasser aus den Bergen ins Meer spült. Morgen soll es besser sein. Hier im Meer gibt es Delphine, eine “dolphin tour” ist deshalb eine der Haupttouristenattraktionen und wird uns neben “snorkling” und “diving” ständig angeboten. Ich würde das auch alles gerne ausprobieren, man fühlt sich bloß irgendwie so gehetzt und unter Druck gesetzt.
Ruhiger ist es hier vielleicht nur, weil es etwas weniger Verkehr gibt, Wir werden sehen...
Thursday, June 24, 2010
Was kostet das Paradies?
Man fühlt sich gut aufgehoben, da man fast mitten in der Familie lebt. Neben dem großen Balkon befindet sich der Tempel der Familie, der jeden Tag, auch zur Freude der Vögel, mit Opfergaben versehen wird. Gegenüber vom Balkon, also in nicht mal zwei Meter Entfernung, lebt eine Großfamilie kleiner frecher Piepmätze in ihrem Nest auf einem Bambusstrauch, Man blickt auf Palmen, Bambus, Bananen...und zumeist in den strahlend blauen Himmel.
Unten spielen die Kinder, und die Gasteltern sind sehr entgegenkommend und helfen bei jedem Wunsch. Insgesamt gibt es nur zwei Zimmer, was wir als sehr angenehm empfinden. Scheinbar ist es so neu und klein, dass es nicht einmal die vielen Fahrer und Reiseführer kennen, die uns auf der Straße ansprechen Wenn wir schwimmen wollen, können wir den Pool eines Hotels in der Nähe benutzen, welches von der Verwandtschaft geführt wird. Lustig war auch unsere Ankunft. Von einer Bungalowsiedlung (ebenfalls Verwandtschaft), in der wir eigentlich übernachten wollten, wurde uns freundlicherweise diese Adresse hier empfohlen. Als wir uns am Haus ankamen, wurden wir von einem Mädchen empfangen, welches uns auch den Raum zeigte. Sie konnte leider gar kein Englisch, also haben wir erstmal nur mit Händen und Füßen zu verstehen gegeben, dass wir das Zimmer nehmen. Erstaunlich ist das Vertrauen, was sie uns und anderen Gästen entgegenbringen. Bezahlung des Zimmers bei der Abreise, wobei sie vorher nicht einmal den Pass sehen wollen. In Deutschland wäre dies undenkbar. Eigentlich hatten wir nur vier Nächte gebucht, aber wir haben noch eine Nacht drangehangen. Ich denke oft, welches Glück wir hatten, als wir quasi ohne Unterkunft in Ubud ankamen und der Zufall uns hierher führte. Und welches Glück wir haben, überhaupt so eine Reise zu unternehmen,
safebalidriver
Der netteste Tempel war der Goa gajah (übersetzt: Elefantenhöhle) in Ubud, sehr grün an einem Berghang gelegen; der mit den meisten Touristen und Souvenirläden war der Tirtha Empul Tempel, an dessen Ende wir einen Spießrutenlauf durch die Verkaufsmeile machen mussten. Es gab dort neben allerlei schönen Andenken auch so Sachen wie glitzernde christliche Kreuze und Weihnachtsbäume. Schnell weg da! Die Tempel sind natürlich interessant und für uns total exotisch, aber noch mehr fasziniert uns, wenn ein Einheimischer über seinen Glauben erzählt.
Danach ging's weiter in ein Touristenrestaurant, in dem es zwar leckeres Essen gab, wir uns aber irgendwie nicht so ganz wohl fühlten. Wenn uns nicht eine undurchdringliche Wolkenwand den Blick auf den (aktiven) Vulkan Gunung Batur und den dazugehörigen See versperrt hätte, hätten wir es sicher anders empfunden.
Der nächste Punkt war für uns das Beste: eine Plantage, in der die verschiedensten edlen Nutzpflanzen angebaut wurden, auf die man in Deutschland eigentlich nicht verzichten kann:
Kaffee, Kakao, Vanille, Zimt, Bananen, Ingwer, Chili, Ginseng, Pfeffer und viele mehr. Dies war fast wie ein zweiter botanischer Garten. Anschließend wurde uns der Verarbeitungsprozess demonstriert. Wir bekamen sogar einen Luwak nebst Ausscheidungen zu sehen. Der Luwak ist eine Schleichkatzenart, mit seiner Hilfe wird der teuerste Kaffee der Welt hergestellt (Kopi Luwak). Die Leute dort erzählten uns, dass der Luwak nachts recht aggressiv ist. Angesichts seiner scharfen Krallen konnte man sich die Kratzer bildlich vorstellen. Bei der nachfolgenden Verkostung verschiedenster Kaffee- und Teesorten war Kopi Luwak allerdings nicht dabei, warum nur? ;-) Es heißt, dass der Luwak nur die besten Kaffeebohnen frisst und dadurch quasi eine Qualitätskontrolle macht, die sonst nicht zu erreichen ist. Sehr gut haben uns Ingwertee und Ginsengkaffee geschmeckt. Natürlich gab es am Ende der Plantagentour auch einen Verkaufsraum, aber auf Kopi Luwak für 60 Euro haben wir verzichtet (obwohl er im Vergleich zum deutschen Preis glatt ein Schnäppchen gewesen wäre...). Bleibe ich doch gern bei meinem Kopi Bali (balinesischer, in der Tasse aufgebrühter Kaffee).
Wednesday, June 23, 2010
ligi's Nachtrag zur Zollkontrolle in Bali
Natürlich ist der Rucksack mit dem MikroKopter bei der Durchleuchtung aufgefallen und musste geöffnet werden. Ich erklärte den Zollbeamten, was es mit den verschiedenen Teilen auf sich hat. Dies war alles in allem eine sehr lustige Aktion, da wir es nicht eilig hatten und ich früh das Gefühl hatte, das es kein Problem für die Zollbeamten - sondern nur Interesse an der Technik war. Es gab auch neugierige Blicke und Besuche von Zollbeamten benachbarter Stationen. Auch wurden Kollegen herrangerufen, die sich auch mal den Helikopterrrrrrrr anschauen sollten. Bei den Lipo's witzelten sie nur "Ah is this C4?" - aber mit einem Grinsen - so dass ich auch hier keine Bedenken hatte. Lustig war auch der Spruch "No Clothes but a lot of Electronics - we wish u a nice holiday". Ich muss sagen sie waren alle sehr freundlich - und ich denke für sie war es auch mal eine Abwechslung von den Unterhosen, die sie sonst durchwühlen müssen.
Reisterrassen
Es wurde ein toller Spaziergang durch die Reisterrassen, am Fluss Ayung entlang, der durch verschiedene Stausysteme die Bewässerungsgrundlage für die Reisfelder darstellt, unter Palmen hindurch und an Papayabäumen vorbei (Foto)...Von Komong erhielten wir auch einen kleinen Einblick in den Hinuismus, er zeigte uns die heiligen Bäumen, Banyan-Bäume genannt, die sich mit langen Lianen-ähnlichen Hängewurzeln zusätzlich mit Wasser aus dem Fluss versorgen (Foto). Oft werden Tempel unter oder um diese Bäume errichtet. Er zeigte uns einen dieser Tempel und erklärte uns, was es mit den Farben an den Tempeln auf sich hat. Es sind Farben für die verschiedenen Götter, aber gleichzeitig stehen sie auch für eine Himmelsrichtung, Übrigens heißt mein Name auf balinesisch “Norden”. Wir haben bisher viel gelb-weiß gesehen, zum Beispiel auch an unserer Unterkunft. Gelb bedeutet “gutes Karma”, ist doch erfreulich. Daneben sieht man oft schwarzweiße Tücher an den Tempeln bzw. Tempelfiguren.
Nach dem Aufstieg war ich ziemlich fertig, kein Wunder nach so einer Wanderung bei brütender Hitze. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall! Nun erstmal rehydrieren und dann noch einen Kopi Bali, einen balinesischen Kaffee, gebrauchen. Wir verabschiedeten uns von unserem Guide und wünschten ihm alles Gute, nicht ohne nochmal darauf hinzuweisen, dass Mathematik in der Schule auch wichtig ist ;-)
Monday, June 21, 2010
Botanischer Garten zu verkaufen
Obwohl der Eintritt für Balinesische Verhältnisse nicht billig war (umgerechnet ca. 5 Euro), war der Botanische Garten ein unvergleichliches Erlebnis. Wunderschön angelegt, mit verschlungenen Pfaden, einem Meditationsplatz, islamischen Garten, Bromeliengarten und einem Labyrinth, um nur einiges zu nennen. Für den der sich traut gibt es sogar ein Stück Regenwald zum Spazierengehen. Vielleicht ist Spazieren hier auch nicht der richtige Ausdruck. Wir mit unseren Sandalen kamen uns schon komisch vor. Gut, dass wir die lange grüne Schlange erst ziemlich am Ende unseres Besuchs sahen. Ab und zu lohnt sich auch ein Blick nach oben, zum einen wegen des Blätterdachs, aber auch um zusehen ob man gerade unter einer Kokospalme steht. Als ein Stück neben uns bei einem Windhauch eine dieser Früchte nach unt
en fiel, hatten wir immensen Respekt. Die kaputten Steinplatten (siehe Foto) auf dem Weg waren sicherlich nicht nur auf jahrelange Verwitterung zurückzuführen.
Der Garten ist jedem Besucher zu empfehlen, vor allem für die, die den Massen für eine Weile entfliehen wollen. Wir haben dort Stunden zugebracht und nur einmal eine Gruppe von vier Touristen gesehen, ansonsten nur Menschen, die dort ihre Arbeit verrichten. Auf der anderen Seite ist es wiederum schade, dass sich nicht mehr Touristen dort aufhalten, denn es fehlt das Geld, um ihn aufrechtzuerhalten. Als die Betreiberin uns fragte, ob wir den Garten kaufen wollten, dachten wir es handelt sich um ein Missverständnis. Dann erzählte sie uns, dass sie den Garten zusammen mit ihrem Deutschen Mann angelegt hat, der aber erkrankt ist und das Geld für die medizinische Versorgung braucht. Vielleicht hat ja jemand Geld übrig...einen botanischen Garten kann man nicht alle Tage erstehen.
Nachtrag Singapur
Einige dieser Dinge wurden uns jedoch aus Sicht eines Einheimischen (an dieser Stelle vielen Dank an Thomas) erklärt, was den Stadtstaat in ganz anderem Licht erscheinen lässt (wenn man von der Existenz der Todesstrafe absieht). In der Singapurer Metro, dem MRT, blockierten Jugendliche mit Kaugummi die Sensoren der Türen. Na gut, kann man dann auch verstehen. Genaueres dazu ist auch im Wikipedia-Artikel über Kaugummi zu finden.
Was das Essen betrifft, ist es so, dass es ja ziemlich stark riecht. Ich erinnere mich an die ganzen Knoblauchzehen, die ich leckererweise hier im Essen als Gemüsebeilage fand. Auch sonst haben wir hier wahrscheinlich nie Essen ohne Knoblauch gegessen. Außerdem kann man bei der Masse der Leute, die hier unterwegs sind, sicher nicht verhindern, dass es beim Bremsen auch mal der nächste Passagier abbekommt.
Eine andere sehr amüsante Geschichte ist die Farbe der Häuser. Scheinbar ist es hier Gesetz, dass man alle 5 Jahre sein Haus neu anstreichen muss. Wenn nicht, schickt der Staat einfach jemanden vorbei, der das tut und man bekommt die Rechnung. Dann kann man sich wohl auch nicht mehr die Farbe aussuchen. Die Sache hat natürlich auch den Vorteil, dass die Häuser nie so richtig alt aussehen, wo ihnen doch das Klima ziemlich zusetzen müsste. Und natürlich ergibt es ein angenehm buntes Straßenbild. Sogar Hochhäuser findet man da nicht mehr ganz so unfreundlich wie in Deutschland.
Sunday, June 20, 2010
Alles gutgegangen
Das Visadesaster geht weiter
Es kommt dazu, dass heute Samstag ist, wo keine Botschaft geöffnet ist. Auch für die Einreise in Indonesien muss man wieder einen Schein ausfüllen, wo man die Adresse der Unterkunft angeben soll. Das kommt also auch noch dazu. Und man denkt in Deutschland herrscht Bürokratie...Immerhin hat die freundliche Dame an unserer Rezeption versprochen, etwas über die Visabedingungen herauszubekommen. Kommt Zeit, kommt Rat. Jetzt gehen wir was essen (nur die Hitze hindert mich daran, den ganzen Tag lang zu essen, es ist einfach zu lecker!) und dann zur Night Safari.
Saturday, June 19, 2010
Nachts in Little India
Auch in den kleinsten, dunkelsten Gassen sitzt oder ruht noch irgendjemand. Als paranoider Deutscher würde man sich dennoch trauen, nachts um 2 Uhr einfach hindurchzuspazieren. Unser Spaziergang endete mit Shopping bei Mustafa's, 24 h geöffnet. Feine Sache, zumindest für die Frauen... ;-) Zu unserer Freude ist dies auch eine der nur 3 Stellen, bei denen man in Singapur Travellerschecks eintauschen kann. Das haben wir auch gelernt, nachdem wir von der Bank zum Money changer und von diesem zur Bank zurückgeschickt worden sind. Wer nach Singapur reist, nutzt Bargeld oder Kreditkarte...
Friday, June 18, 2010
17.06.2010 Ankunft in Singapur
16. Juni 2010 Abflug mit Hindernissen
Nun ja, es wurde gleich mal der Qantas-Chef des Flughafens geholt, der uns empfahl, an der einzigen Stelle mit freiem Internetzugang des Terminals (gesponsort von einer Elektronikfirma, mit dem falschen Browser, der nicht das tat was wir wollten) bei Tiger Airways irgendeinen Billigflug zu buchen, ihm die Buchungsbestätigung per Email zu schicken und bei ihm auszudrucken. So weit, so gut. Wir hatten noch 3 Stunden Zeit, da sollte man sowas wohl hinbekommen. Dass wir dann fast als Letzte in das Flugzeug stiegen, hatte mehrere Gründe: der bereits erwähnte, nicht funktionierende Internetzugang, dann der Versuch telefonisch die Eltern zur Buchung anzuleiten, was sich aufgrund nicht funktionierender Kreditkarten als unmöglich erwies und sehr lange dauerte...Als schon unser Flug ausgerufen wurde, sind wir nochmal panisch zum Qantas-Chef gerannt und haben ihm unser Leid geklagt. Dann durften wir am Nachbarschalter das Internet benutzen und versuchten es diesmal über Asia Airways. Zwischendrin waren wir schon überzeugt, dass wir gleich nach Perth (Australien) fliegen, weil das das für uns günstigste Angebot der ersten Fluglinie darstellte. Jetzt gab es Angebote nach Indonesien, aber die Kreditkarten funktionierten natürlich auch da nicht. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an unseren Fahrer und Retter des Tages Oli, der dann für uns (auch nicht ganz ohne Probleme) den Flug nach Bali bezahlte. Was wir dann bekamen, war eine Kopie der Flugbuchung, die aussah, als hätte man sie auch zuhause selber zusammenbasteln können. Nun waren aber alle zufrieden, wir konnten die Rucksäcke abgeben und zum Gate losrennen. Bis zum Abflug hab ich ja die ganze Zeit noch darauf gewartet, dass wir wegen der Drohne nochmal das Gepäck öffnen müssen. Mussten wir nicht, und der Flug nach Singapur startete pünktlich vom Frankfurter Flughafen (beim ersten Auspacken im Hostel sahen wir, dass sich doch jemand um den Rucksack gekümmert hatte, die deutsche Bundespolizei ;-) ).