Saturday, March 19, 2011

Entlang des Buller River

...windet sich der Highway von Murchison nach Westport.

Über die längste Swingbridge Neuseelands, die über den Buller River führt, gingen wir, um ein paar Wanderungen in historischem Goldminengebiet zu unternehmen.

Ich habe ja manchmal den Eindruck, man lässt einfach alle Maschinerie stehen und liegen und ein paar Jahre deklariert man es zur “historic site”. Nichtsdestotrotz ist es spannend. Man versucht sich in die alten Zeiten zurückzuversetzen, und fragt sich, wie die einzelnen Lebensgeschichten verlaufen sind, wie sich manche Menschen in solch unwirtliche und kaume erschlossene Gegenden trauen, mit der Hoffnung auf den großen Goldfund... Auch heute hat man keinen Handyempfang, die Straße (wieder einmal sehr klein, obwohl es ein Highway ist), windet sich an den Bergen entlang, man sieht die Reste von Erdrutschen, und ich staune immer wieder darüber, wie sich sehr lange Stromleitungen (das immerhin) zwischen den jeweils auf benachbarten Hügeln gesetzten Strommasten spannen.

Wir fuhren auf einen DOC-Campingplatz bei Lyell, welches früher ein Goldgräberdorf war und nach dem großen Goldrausch wie soviele andere Orte wieder langsam ausstarb.

Es regnete in Strömen. Immer, wenn es einem auffiel, dass der Regen weniger wurde und man sich bereit machte, zur Toilette zu rennen o.ä., ging es auch schon wieder los. Am Abend hatten wir dann aber doch zwei, drei Stunden Lichtblick und konnten eine Wanderung vom Camp aus durch die Berge unternehmen. Diese führte auch am Lyell Friedhof (1870-1900) vorbei, wo man ebenfalls nach der Geschichte der Leute fragte. Einer Informationstafel nach wurden allerlei “Charaktäre” angezogen, nicht nur die Besten, weshalb irgendwann eine Polizeistaffel eingesetzt werden musste.

Ansonsten war die Natur wieder umwerfend. Der Buller River braust durch rötlichen Fels. Der häufige und nicht zu knappe Regen lässt Dunstwolken zwischen den Bergen emporsteigen, die Wälder grünen und glänzen, und er erweckt Bäche und kleine Wasserfälle zum Leben. Hier hatten wir auch die erste Begegnung mit einer Wekaralle, die den Campingplatz offenbar zu seiner Heimat auserkoren hat und nicht sehr scheu war.Abends hat sie dann noch ihre nicht mehr ganz so jungen Küken mitgebracht.

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