Wednesday, July 28, 2010

Wallabys und heiße Quellen

Der Aufenthalt in Mataranka wurde besser und besser, und wir können nur jedem empfehlen, dort Halt zu machen. Direkt neben dem Homestead befinden sich heiße Quellen, in den man unter einem Dach aus Regenwald baden kann. Sie gehören zum Elsey Nationalpark. Man kann Kanus ausleihen und versuchen, die Süßwasserkrokodile zu sehen (wir hatten leider kein Glück). Sie sind eher menschenscheu, so dass man sogar mit ihnen baden gehen kann. Von den Australiern werden sie Freshies genannt (freshwater crocodiles). Baden mit Salzwasserkrokodilen, den Salties, sollte man allerdings vermeiden. Es kann sein, dass sich ein Salty mal ins Süßwasser verirrt, deshalb werden die Gewässer regelmäßig patrouilliert, die Salzwasserkrokodile gefangen und entfernt und entsprechende Warnschilder aufgestellt.

Des Weiteren hat eine Kolonie von Flying foxes hier ihre Heimat. Im Backpacker lernten wir Jane kennen, die eigentlich in Melbourne wohnt, und uns am nächsten Tag mit dem Auto von Bruce, dem Hausmeister, mit zum Schwimmen zu den “Bitter springs”, den nächstgelegenen heißen Quellen, nahm. Dort haben wir im Süßwasser geschnorchelt, den Flußboden im glitzernden Sonnenlicht angeschaut und eine Schildkrötenfamilie gesehen: die red-faced turtle. Im Nationalpark gab es einige Wanderwege, beispielsweise konnte man am Fluss entlanglaufen oder eine botanische Wanderung machen. Dabei sahen wir Schmetterlinge, Wallabies und verschiedene bunte Vögel, und die Kakadus saßen in den Baumspitzen und machten unbeschreiblichen Krach. Man brauchte im Homestead auch keinen Wecker, da taten die Kakadus ihr Bestes.

Ach, und ganz vergessen: Es gab ein zahmes Wallaby, welches nachts auf der Suche nach Essen durch die Korridore schlich. Wenn man nachts auf Toilette ging und die Zimmertür offen ließ, konnte es sein, dass das Zimmer danach schon einen anderen Bewohner hatte, ein Wallaby namens Maddie.

Monday, July 26, 2010

Mataranka - capital of the never never

Da wären wir doch fast mitten im Nirgendwo gestrandet, als wir abends in Mataranka ankamen. Unsere Unterkunft hieß “Mataranka homestead”, also dachten wir wir laufen da einfach gemütlich hin. Was wir nicht wussten, war, dass es 7 km außerhalb des Ortszentrums lag. Wir stiegen also zusammen mit Gary, einem Backpacker aus Manchester, der dasselbe Ziel hatte, in Mataranka aus. Wir sahen uns erst einmal gemütlich um, bevor wir an der Tankstelle nach dem Homestead fragten. Die Frau schaute uns und unsere Rucksäcke mit großen Augen an und sagte, da könnt ihr aber nicht hinlaufen, normalerweise fährt der Bus dorthin. Kurze Panik, wir rannten wieder hinaus, und zum Glück war der Bus noch da. Puh, nochmal gutgegangen! War schon ein bißchen unheimlich die Vorstellung, eine Nacht im Nirgendwo zu verbringen oder am stockfinsteren Highway entlang unsere Unterkunft zu suchen. Vorher waren wir schon eine Stunde mit dem Bus durch die Finsternis gefahren, in der wir immer wieder froh waren, diese Strecke nicht selbst fahren zu müssen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Ziel. Viele Lichter und Wohnwagen waren die ersten Eindrücke (juhu, hier gibt es Menschen!). Na, wir waren jedenfalls froh, diese Oase im Outback gefunden zu haben. Zeit für das erste australische Bier, bei dem ich mir allerdings vorkam, als wären wir in Amerika gelandet (Cowboyhüte, Countrymusik und zwei Polizisten, die der Musik lauschten).
Handyempfang haben wir nicht. Internet gibt es auch nicht, nur an der Post im Ortszentrum, aber deren Computer sind gerade kaputt. Öffentliche Transportmittel? Als wir fragen, ob man zu Fuß in die “city” kommen kann, ernten wir erstmal einen Lacher. Diese Europäer wieder. Und es ist wahr, man hat wirkich keine Vorstellung von der Größe dieses Landes, dieses Kontinents. Ein klein wenig Berühmtheit hat Mataranka dennoch erlangt, zumindest in Australien. In Ihrem Roman “We of the never-never” beschreibt Jeannie Gunn das Leben auf einer Farm um 1902. Das Familienhaus, Elsey homestead genannt, wurde für die Buchverfilmung neben unserer Unterkunft neu aufgebaut und ist hier zu besichtigen. Der Film wird jeden Tag 12 Uhr auf der Terrasse gezeigt. Leider haben wir aufgrund des Akzents nicht einmal die Hälfte verstanden. Ich denke ich werde wohl das Buch lesen.

In Australien muss man sehr weite Distanzen überwinden. Dafür eignen sich Flugzeug oder Bus. Wir entschieden für unsere Reise nach Cairns für den Greyhoundbus, da man so zumindest etwas von der Umgebung sehen würde. Diese Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Und so würden wir endlich raus aus dem Zentrum der alkoholisierten Touristen entkommen. So reisten wir in einem großen, komfortablen und klimatisierten Reisebus durch das australische Outback. Der Fahrer scherzte, zum Beispiel dass kein Alkohol oder sonstige Drogen im Bus erlaubt seien, weil es das Gesetz verbietet, aber vor allem weil's der Fahrer auch nicht darf. Wir staunten über die ersten Roadtrains, LKWs mit drei bis zu fünf Anhängern. Zuhause wäre so etwas undenkbar!
An der Umgebung konnten wir uns nicht sattsehen. Am meisten faszinierten uns die unzähligen Termitenhügel, die in allen möglichen Farben in der Landschaft verstreut sind. Wir sahen weiße, schwarze, grüne, gelbe, beigefarbene, braune, ockerfarbene, rotbraune und graue Termitenhügel in allen möglichen Formen und Farben. Der Bus schaukelte uns schön in den Schlaf, aber man traute sich nicht, die Augen zu schließen, da man nichts von der Landschaft verpassen wollte. An den Bäumen, deren Kronen grün waren, zeugten die schwarzen, verkohlten Stämme vom letzten Buschfeuer. Es gibt hier Bäume mit richtig weißer Rinde, an denen man den Kontrast besonders gut sehen konnte. Ab und an sah man Rauch, und einmal brannte es sogar. Bei den Schildern am Straßenrand, die die Feuergefahr anzeigten, war der Zeiger auf “very high” gerichtet. Ich glaube es gab nur noch eine oder zwei Stufen darüber. Aber in den Northern Territories (oder zumindest wo wir waren) gehört das Feuer zum Lauf der Natur. So gibt es feuerresistente Pflanzen, und die Feuer scheinen sich nicht so massiv ausbreiten zu können.
Insgesamt waren wir knapp sechs Stunden mit dem Bus unterwegs. Das machte aber nichts, weil spätestens nach zwei Stunden eine Toilettenpause und nach vier bis sechs Stunden eine längere Pause gemacht wird, wo man die Beine ausstrecken kann. Außerdem war der Bus nie vollbesetzt, so dass man sich notfalls über zwei Sitze ausbreiten konnte. Allzu lange wollten wir dennoch nicht fahren, denn bei der nächsten möglichen Station wären wir mitten in der Nacht angekommen. Wir entschieden uns deshalb, in Mataranka auszusteigen, auch wenn dort nur 250 Menschen wohnent. Wie sich herausstellen sollte, war das die absolut richtige Entscheidung...




Thursday, July 22, 2010

Ratlos in Darwin

Unsere erste Nacht verbrachten wir im Chili's Backpackers Hostel im Zentrum Darwins. Das passt natürlich gut! Nach dem Nachtflug und Ausharren bis 11 Uhr konnten wir endlich unser Zimmer beziehen und etwas Schlaf nachholen (Abflug 22.55 Uhr von Denpasar und Ankunft 3.05 Uhr in Darwin, lustigerweise mit 1,5 Stunden Zeitverschiebung). Vorher waren wir schon bei einem Campervan-Verleih, verängstigt angesichts des Preises und aufgrund des Schlafmangels nicht mehr fähig zu entscheiden, was wir in Australien als nächstes tun. Flug nach Cairns, um dort einen Campervan zu mieten und nach Melbourne zu fahren (da wollen wir eigentlich hin), hier einen mieten für ein paar Tage, das Zimmer im Hostel verlängern oder ein anderes suchen, mit dem Greyhoundbus fahren, gleich nach Neuseeland fliegen, weil's hier so teuer ist (aber da ist noch Winter, und eigentlich wollen wir etwas von Australien sehen) oder gar (sehr verlockend) zurück nach Indonesien? Wenn wir in Australien bleiben, dann läuft wohl alles auf dasselbe hinaus: es schröpft unser Erspartes mehr als wir eigentlich wollen. Das Timing unserer Abreise war in dieser Hinsicht schlecht. Im Moment ist hier Hochsaison, aber im Süden Australiens und in Neuseeland noch Winter...Nun aber gut, wir wollen das Land nicht auf die Preise reduzieren. Wir wussten es vorher und sind natürlich von Indonesien sehr verwöhnt.

Ansonsten fallen die vielen Überwachungskameras auf, in der Stadt und auch im Hostel. Für uns auch ungewohnt, die vielen Feuerbekämpfungseinrichtungen. Was mir sehr gut gefallen hat, waren mal wieder die Piepmätze. Schon das Vogelgezwitscher am Flughafen am frühen Morgen bereitete uns einen tollen Empfang. Beim ersten Spaziergang am Morgen sahen wir auch schon viele verschiedene Vogelarten, die uns einen Vorgeschmack auf eine ganz andere Welt gaben.

Wednesday, July 21, 2010

G'day Australia!

Wider Erwarten war der Zoll überhaupt kein Problem. Mir wurde schon Angst und Bange, als wir im Flugzeug das Formular ausfüllen mussten und wir bei diversen Fragen das rotgedruckte “Yes” ankreuzen mussten. Zum Beispiel hatte ich noch Kekse im Rucksack, ein paar Ohrringe aus Muscheln, die ich in Bali noch gekauft hatte, meine Wanderschuhe etc. Als wir in der Zollschlange standen, wurde auf diversen Monitoren immer wieder auf die “verbotenen” Sachen und die entsprechenden Strafen hingewiesen, Zitat: “Don't let your souvenirs ruin your holiday”, zusammen mit großen Zahlen mit vielen Nullen. Oh je! Eigentlich habe ich Angsthase am Ende nur noch gehofft, die ungewissen Dinge einfach nur wegwerfen zu dürfen. Aber nein, alle Zollbeamten waren freundlich und sogar zu Scherzen aufgelegt. Der ligi wurde – nach der furchteinflößenden Ansage “We got a T” und der Bitte, Platz zu nehmen, während fast alle anderen Passagiere weitergehen durften – dann doch lediglich eine Minute lang zum Visum befragt (ob er weiß, dass er nicht arbeiten darf). Danach haben wir alles Verdächtige ausgepackt und siehe da, alles in Ordnung. Natürlich hatten wir keine ganzen Muscheln oder Krokodilhandtaschen gekauft. Leider gibt es keine neue Kopter-und-Zoll-Geschichte, weil sie den Kopter gar nicht sehen wollten. Somit dauerte unsere Einreise nicht lang und wir wurden am Flughafen mit freiem Netz begrüßt.

Monday, July 19, 2010

Letzter Tag in Indonesien

Heute mussten wir die letzte Fahrt in Indonesien antreten. Mit einem Shuttlebus, der gefühlt nur noch Überreste seiner Stoßdämpfer besaß, wurden wir nach Kuta gebracht. Diese Touristenhochburg wollten wir nun wirklich nicht sehen, aber da wir schon 10 Uhr mit dem Bus losfuhren und unser Flug erst am späten Abend ging, entschieden wir uns für Kuta. Von hier zum Flughafen brauchte man mit dem Taxi nur zehn Minuten. Zumindest konnten wir einen Blick darauf werfen, was wir verpasst haben. Dicke Touristen mit Bintang-Shirts (Biermarke), Pizza Hut, Hard Rock Cafe und Riesenkomplexe aus Geschäften und Restaurants...nein danke. Außerdem stehen vor jedem der Hotels Wachmänner, das ist auch nicht gerade einladend (auch wenn sie immer freundlich sind).

Der Strand für sich war natürlich sehr schön, nicht umsonst hat sich Kuta zu einem der Hauptziele auf Bali etabliert, mal abgesehen von der Nähe zum Flughafen. Man fühlt sich aber auch wieder an den Ballermann erinnert. Immerhin habe ich noch meine Schildkröte gesehen ;-)

Wir liefen mit den dicken Rucksäcken (ja, man kann immer noch einen Sarong mehr kaufen, irgendwie passt er schon noch mit rein) durch die Straßen, waren erst indisch essen, machten dann einen weiteren zweistündigen Stopp im Internetcafe, in dem nebenan an die zwanzig kleine Jungs Online-Spiele spielten, aßen noch ein letztes Mal Nasi Goreng und etwas undefinierbares, im Bananenblatt Gerilltes, tranken einen letzten Kopi und näherten uns so im Laufe eines Nachmittags dem Flughafen. Das Taxi brauchten wir dann gar nicht mehr.

Jetzt sind wir gespannt auf Australien. Wir haben ja schon gehört, dass der Zoll dort sehr paranoid sein soll. Wir werden berichten, was sie zum Mikrokopter sagen.

Terima kasih, Indonesia! Danke für die schöne Zeit. Wir kommen bestimmt wieder!

Sunday, July 18, 2010

Spinnenjagd

Eines unserer Freizeitabenteuer auf den Gilis ist: Wer entdeckt die größte Spinne? Für uns sind die Spinnen auf den Gilis schon eine Besonderheit, weil sie die Größe eines Handtellers erreichen können. Wir hatten - wie immer bei wikitravel – schon gelesen, dass es hier große Spinnen gibt, deren Biss sehr schmerzhaft ist, wobei man aber den Kontakt leicht vermeiden kann. Man sollte vermeiden, in Büschen und Bäumen herumzuklettern oder durchzulaufen. Wir hatten jedenfalls Repekt. Und dann sahen wir die ersten Exemplare. Meist spannen sie ihr Netz an Zäunen oder oberhalb der Wege in Bäumen, aber schon da, wo wenig Menschenverkehr ist. Wenn man sie einmal entdeckt hat, findet man immer noch ein größeres Exemplar. Irgendwann wird das Schaudern zum Staunen. Wir haben sie oft fotografiert, aber die Bilder übermitteln die Größe nicht so eindrucksvoll. Also sind wir heute mit einer Schachtel Streichhölzer losgezogen. Ergebnis siehe Foto...

Saturday, July 17, 2010

Gili Meno

Nun haben wir sie alle drei gesehen, die Gilis nordwestlich von Lombok (rund um Lombok gibt es derer noch einige mehr, auch alle sehr vielversprechend...). In der Tat ist Gili Meno die ruhigste der drei Inseln. Wenn wir jetzt noch einmal wählen könnten, würden wir hier unser Quartier beziehen. Der weiße Sandstrand umgibt die ganze Insel, man kann fast überall baden und schnorcheln.

In der Mitte befindet sich ein Salzsee, und es gibt einen Vogelpark, dessen Besuch etwas zwiespältig war. Ich dachte eigentlich, dass man hier die lokale Vogelwelt beobachten kann. So schien es auch von außen, weil ein großes Netz darübergespannt war. Drinnen waren es dann leider doch nur recht kleine Käfige und Volieren mit bunten Papageien und verschiedenen anderen Vögeln, die oftmals nur einzeln im Käfig saßen. Am Eingang war zu lesen, dass der Parkgründer seltene Vogelarten züchtet und versucht, sie vor dem Aussterben zu bewahren, und dass die Vögel am Tag nur zwei Stunden in den Käfigen seien. Ist schon merkwürdig, dann hätten wir ja genau diese zwei Stunden erwischt. Nun ja, ich hoffe für die Tiere, dass es stimmt!

Noch ein Beispiel für merkwürdige Touristen. Wir sahen welche im Bikini an einer Moschee vorbeispazieren, in der die Männer gerade beteten. Ein wenig Hintergrundwissen zum Reiseland kann man doch erwarten, oder? Ich hoffe eigentlich, dass die meisten mehr wissen als dass es traumhaft und traumhaft preiswert ist. So etwas erlebt man immer wieder, und es steht in krassem Gegensatz zu den so so so freundlichen Menschen hier.

Auf Gili Air oder Gili Meno könnte man es (für mich mal abgesehen von der Hitze) noch ein paar Wochen aushalten. Ich würde gerne noch eine Meeresschildkröte beim Schnorcheln sehen. Aber die Gültigkeit unserer Visa neigt sich dem Ende zu (auch wenn man sie für 50 Euro nochmal um 30 Tage verlängern könnte), und morgen werden wir wieder nach Bali zurückfahren.

Gili Air

Also Leute, ich weiß ich neige dazu, mich zu wiederholen. Aber Gili Air ist ab heute unser Favorit. “Air” ist indonesisch und bedeutet Wasser. Eigentlich wollten wir auf nach Gili Meno übersetzen, aber da das Boot schon recht voll aussah, haben wir kurzentschlossen auf Gili Air umgeschwenkt, wohin zur gleichen Zeit ein Boot ablegte. Zum Glück ging das ganz unbürokratisch.

Begrüßt wurden wir auf Gili Air mit “Welcome home, welcome to your second home!”. Und wißt Ihr was? Da ist etwas dran. Es wäre der Traum eines jeden Auswanderers! Und anders als wir es vorher gelesen hatten...es gibt Internet! Und es ist ruhig. Und das Wasser ist klar. Die Touristendichte ist sehr niedrig. Und und und...

Gerade sitze ich nach einer Runde Schnorcheln mit ein wenig Luftnot und viel Salzwasserschlucken (es war das erste Mal, aber ich habe den Verdacht, dass der Schnorchel nicht ganz dicht war) im Strandcafe bei einer Tasse Kopi und einem Lemon juice (meine Lieblingsgetränke) und schaue dem ligi beim Schnorcheln zu. Ich glaube ihm geht es ähnlich. Dafür wird man natürlich mit einem Blick in die traumhafte farbenfrohe Unterwasserwelt belohnt. Nachher werden wir unsere Inselumrundung fortsetzen.

Eine Mini-Partyinsel ist Gili Air scheinbar auch, Zumindest kann man überall Hinweisschilder auf den Ort der heutigen Party finden. Es wird wohl zwischen den einzelnen Kneipen und Bars aufgeteilt und jeder ist mal dran. Schade, dass das einzige Boot zurück nach Gili Trawangan schon 15 Uhr ablegt.


Nachtrag: Kurzentschlossen (haben wir die letzte Fähre nicht genommen und) sind wir einfach über Nacht geblieben und haben uns die Party angeschaut. Es hat sich gelohnt, wir hatten Reggaemusik am Strand zum Sonnenuntergang. Die Musik auf der Party danach war zwar nicht ganz unser Geschmack, aber nett war's trotzdem, da sich neben den Inselbesuchern auch viele Einheimische einfanden und bis in die Morgenstunden tanzten... Ein Restaurantbesitzer hatte uns freundlicherweise angeboten, dass wir in seinem Restaurant schlafen können. Es hätte zwar auch keine Barriere gegeben, denn die Restaurants sind nie verschlossen (sie bestehen eigentlich hauptsächlich aus einem großen Dach mit vielen Sitzgelegenheiten darunter). Aber es war dennoch gut zu wissen, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man sich irgendwo hinlegt. Wir haben dieses Angebot auch gern die letzten zwei Stunden vor Sonnenuaufgang genutzt. Danach sind wir gemütlich mit dem nächsten Boot 8 Uhr nach Gili Trawangan zurückgekehrt.

Thursday, July 15, 2010

Kino mal anders

...nämlich am Strand, fast open air und im Liegen. Na sagen wir Rumfläzen, auf schönen weichen Kissen. Mit zwei Getränken und einer riesigen Schachtel frischgemachten Popcorns (schöner Genitiv, weiß schon), was zusammen unsere Eintrittskarte darstellt. Das Popcorn ist wirklich frisch, es ist noch so heiß, dass man sich beim Hineinlangen fast die Finger verbrennt. Während des ganzen Films kann man sich Essen oder Getränke bestellen. Es gibt alles vom Nasi Goreng über Crepes (Keine Pancakes! Okay, ist ein Insiderwitz.) bis hin zu Sandwiches oder eben Popcorn. Nur der Film ist schlecht. Das A-Team am Tag unserer Ankunft haben wir leider verpasst. “Kick ass” heißt der Film, den wir gestern sahen. Eigentlich eine lustige Geschichte, aber unsinnig brutal. Lieber Brad, von Dir als Produzent hätte ich mehr erwartet. Ansonsten ein sehr schönes Erlebnis. Wer nicht genug bekommen hat, kann sich in kleinen Strandhütten nebenan einen Film seiner Wahl anschauen, es braucht nur ein paar Getränke - und vielleicht 'ne Schachtel Popcorn dazu?

Wednesday, July 14, 2010

Gili Trawangan

Nach zwei Tagen Aufenthalt muss ich doch einräumen, dass Gili Trawangan doch keine reine Party-Insel ist, sondern eben auch eine richtige Trauminsel sein kann. Mit einem kurzen Spaziergang entlang des Strandes in die eine oder die andere Richtung kann man dem Großteil der anderen Touristen entkommen, da sich die meisten Bauten an der Westküste der Insel aneinanderreihen. So findet man zum Sonnenuntergang ein Plätzchen am Strand, wo man (sagen wir nahezu) alleine ist . Am südlichen Ende der Insel liegt ein halbes Schiffswrack, welches direkt auf der Sandbank auseinandergebaut wurde. Die andere Hälfte fand sich am Strand und wurde dort in Einzelteile zerlegt. Natürlich fragt man sich, welche Geschichte dahintersteckt. Eine Bungalowsiedlung weiter wurden wir dann aufgeklärt (wobei ich den Eindruck hatte, dass schon eine Saga daraus entstanden ist und jeder seine eigene Version berichtet). Das Schiff war ein Fischkutter aus Thailand und dessen Mannschaft unter Zeitdruck, da von Boss eine bestimmte Zeit für ihren Transportweg vorgegeben war. So wie mancher der LKW-Fahrer auf deutschen Straßen übermannte sie irgendwann der Schlaf. Es wird berichtet, dass sie vor Lombok gerade nochmal einen Schiffbruch vermeiden konnten, aber nach abermaligem Einschlafen war dann eine der Gilis im Weg.

Heute verbrachten wir einen sehr entspannten Tag am Strand, wo sich der ligi im Surfen versucht hat. Naja, vielleicht war's ja nur für mich entspannend ;-) Wie stand es doch so schön bei wikitravel: “One of the attractions of the islands is the ability to do nothing. ” Habe ich außerdem schon erwähnt, dass es keine Autos und Motorbikes gibt? Das häufigste Fortbewegungsmittel auf der Insel sind neben Fahrrädern die Cidomos, kleine Pferdekutschen oder -karren.

Ein wenig Ballermann-Image bleibt dennoch. Wenn man nicht ab und an den Muezzin würde rufen hören und Frauen mit Kopftüchern sehen würde, man würde nicht glauben, dass es sich hier um eine vornehmlich muslimische Insel handelt. Soviel Toleranz habe ich nicht, bei dem was den Leuten hier so manchmal zur Schau geboten wird. Unsereins trägt jedenfalls mehr Textilien...

Tuesday, July 13, 2010

Auf zu den Gilis

Ein Shuttlebus brachte uns entlang der traumhaften Küste Lomboks nach Bangsal, dem Hafen auf Lombok, von dem kleine Boote zu den drei nahegelegenen Gilis ablegen. Eigentlich ist Bangsai wirklich nur ein kleines Dörfchen. Der Hafen glich einer Waren-(v.a. Bintang-Bier) und Touristenverladestation. Letztere sind zum Teil auch etwas unentspannt, wenn sie nicht auf das erste Boot kommen, was vom Hafen ablegt, oder wenn sie von Leuten angesprochen werden, die natürlich alle was verkaufen wollen, aber hey, wir sind die Touristen und sie versuchen nur ihr “business” zu machen. Das hat man eigentlich schon nach ein paar Tagen Aufenthalt hier gelernt. Die Vorstellung, dass sich die Einheimischen aus lauter Interesse an deiner Herkunft mit dir unterhalten, muss man sich abgewöhnen, auch wenn man sich das vielleicht wünscht. Einschränkend muss ich dabei natürlich sagen, dass das für die Haupttouristenrouten gilt, auf der wir hier gerade nun einmal sind. Wir haben uns schon nett mit Einheimischen unterhalten, aber dann eben zum Beispiel auf dem staubigen Hinterhof ihrer Häuser, wo die Hühner durcheinanderrennen.
Ähnlich verärgerte Touris hatten wir auch schon im Fährhafen von Padang Bai erlebt, dabei mussten wir nur eine halbe Stunde auf die nächste Fähre warten. Wir finden es eigentlich besser, dass die Leute irgendwann aufhören, das Schiff zu beladen, denn Überladung war scheinbar ein Grund für das Sinken einer Fähre in 2005. Seit diesem Unfall wird die Last vom Hafenmeister kontrolliert.
Man kann eben nicht preiswert Urlaub machen und europäische Standards erwarten. Aber wer weiß, vielleicht haben besagte Reisende auch schon andere ärgerliche Erlebnisse gehabt. Mit Termindruck reisen sollte man allerdings wirklich nicht.
Die Bootsfahrt nach Gili Trawangan (ein Einheimischer aus Lombok sagte so schön Gili Tralala, was die Sache schon ganz gut beschreibt) war ein Erlebnis für sich. Man musste durch die schwappenden Wellen laufen und versuchen, halbwegs elegant (mit dem großen Rucksack gar nich so einfach) einen Fuß aufs Boot zu bekommen und sich hinterherzuhieven ;-) Das Boot war voll bis auf den ketzten Meter (ich hoffte insgeheim, dass sie in Bangsai auch so einen schauen Hafenmeister haben) und lag deshalb sehr tief in den Wellen. Die Fahrt dauert nicht sehr lange, am Ende war mir trotzdem übel ;-)
Jetzt sind wir also auf der Partyinsel. Sieht bis jetzt auch ein wenig wie Ballermann aus (Fluchtreflex), aber der Ausblick ist schon genial. Auch wenn's keiner mehr lesen kann: türkisblaues Wasser, weißer Strand, Palmen, Reggae und nicht zu vergessen Internet! Heut werden wir uns hier noch ein wenig umsehen. Vielleicht hoppen wir morgen mal nach Gili Meno, da soll's wirklich ruhig sein,

Sunday, July 11, 2010

Projekt Voyager

Und jetzt noch ein kleiner Hinweis für die Technikbegeisterten unter den Lesern, die mit dem ganzen Urlaubs-, Reise- und toller-Strand-Geschwafel nicht soviel anfangen können ;-) Auf ligi's Blog gibt es ebenfalls einen Artikel (dem sicher einige mehr folgen werden) über den Mikrokopter auf Reisen, das Projekt Voyager.

Saturday, July 10, 2010

Senggigi


Nach langer Fahrt mit der Fähre von Padang Bai kamen wir endlich auf Lombok an. Von der Fähre aus konnten wir sogar einen Tornado beobachten. Das war schon ein mulmiges Gefühl, zumal die Einheimischen so etwas scheinbar auch nicht alle Tage sehen (zumindest sind sie genauso wie die Touristen ans Fenster gestürmt). Zum Glück waren wir zu diesem Zeitpunkt schon recht nah am Ziel, sonst hätte mich das noch mehr erschreckt. Bei Ankunft in Lombok herrschte aber wieder eitel Sonnenschein. Ein Minivan brachte uns in einer halben Stunde Fahrt nach Senggigi.

Also, wenn einer mal einen gemütlichen Strandurlaub verbringen will, dem sei Senggigi wärmstens empfohlen. Dies gilt natürlich nur unter Vorbehalt, denn die Entwicklungen gehen hier sehr schnell von statten. Was ich hier schreibe, kann in 2, 3 Jahren schon völig anders aussehen. Des Weiteren waren wir noch nicht auf den Gilis, das sind kleine gemütliche Inseln, auf denen zur Abwechslung mal keine Autos und Motorräder erlaubt sind, was dem Paradies-Klischee dann wirklich sehr nahe kommen könnte.

Senggigi ist touristisch recht gut entwickelt, mit Reiseagenturen, Restaurants (vorhin sah ich eines, das 24 Stunden geöffnet ist), Tauchschulen usw., natürlich auch einem schönen, sauberen Strand mit klarem blauen Wasser, Palmen und freundlichen Menschen. Man kann von preiswert bis luxuriös eine Unterkunft finden. Unsere ist wirklich preiswert, aber in Ordnung, und wir haben einen tropischen Garten und sogar einen Pool ;-)

Laut Reiseführer ist es eines der Haupttouristenziele auf Lombok, aber man hat den Eindruck, dass es sich in Grenzen hält. Am Strand trifft man jedenfalls mehr lustige Krabben als Touris.

Zum Thema Reiseagenturen noch eine kurze Anmerkung. Viele Geschäfte führen die Bezeichnung “tourist information”, wo man als Europäer natürlich unabhängige Information erwartet. Aber irgendwie wollen sie einem aber doch nur ihre eigenen Touren verkaufen oder die Hotels empfehlen, bei denen sie eine Kommission bekommen. Da bekommt man auch schonmal gesagt, dass ein Hotel ausgebucht ist. So richtig glauben wir da nix mehr. Wenn man eine Tour unternehmen will, dann ist es völlig okay, etwas zu buchen. Meist bewegen sich die Preise in einem ähnlichen Rahmen und der Zufall entscheidet meist, wer das “business” macht (hatten wir doch schonmal, oder?). Ansonsten verlassen wir uns eher auf wikitravel oder, falls es sich ergibt, leihen einen Reiseführer aus. Eine Unterkunft bekommt man trotzdem immer. Hier ist gerade Touristenhochsaison, da zusätzlich zu den Touristen aus Übersee auch gerade lokale Touristen aufgrund der Schulferien ankommen. Trotzdem gab es einige Zimmer zur Auswahl. Man bekommt dann natürlich nicht das preiswerte Wunschzimmer mit “AC” (air condition) und “free Wi-fi in all rooms”...

Thursday, July 8, 2010

Padang Bai

Ein beschauliches, ruhiges kleines Fischerdörfchen – das war Padang bai sicher einmal. Klein ist es immer noch, aber es ist ein Zentrum für Tauchen und Schnorcheln geworden und außerdem gehen hier stündlich die Fähren nach Lombok.

Die Ankunft war wie gewohnt stressig. Diesmal hat's mich wirklich richtig genervt. Wir waren – nach einer Nacht in einem weniger schönen Hotel im nicht touristischen Singaraja, seit 5 Uhr unterwegs, wollten nach der Ankunft erst einmal etwas frühstücken und wurden schon wieder belagert von Menschen, die uns ein Ticket nach Lombok verkaufen wollten. Vielleicht sollten wir nächstes Mal dem Bemofahrer einfach sagen, er soll eine Straße vor dem Hauptankunftspunkt halten. Außerdem war's natürlich wieder brütend heiß, der schwere Rucksack und bei der Zimmersuche das gleiche. Wenn man sagt, dass man sich noch weiter umsehen will, denken die Leute, dass man den Preis verhandeln will. Ansonsten sah ich auf den ersten Blick nur junge, athletische und sonnengebräunte Europäer. Das war zuviel für meine Nerven. Na wie auch immer, nachdem ein Zimmer gefunden und wieder Essen im Magen war, konnte man erst einmal in Ruhe (zumindest in unserer hiesigen Definition von Ruhe) das Dörfchen erkunden.

Es gibt neben dem Hauptstrand zwei weitere Strände, die blaue Lagune und Bias Tegul , den “versteckten Strand”, auf den ein riesiges Schild hinwies und wo natürlich gerade ein Resort gebaut wird. Nichtsdestotrotz war es da heute sehr gemütlich. Ein paar wenige Touristen brutzelten sich in der Sonne. Ich nenne sie ab heute Schnitzel, weil sie eine Panade aus Sonnenmilch (so hofft man wenigstens) und Sand haben. Und eben weil sie sich brutzeln. Für mich ist schon ein Stück Weg in der Sonne die reinste Plage, bewahre, dass ich mich da noch in die pralle Sonne legen würde! Der Strand war allerdings wirklich paradiesisch. Beweisfoto nebendran. Morgen geht es mit der Fähre weiter nach Lombok, einer anderen indonesischen Insel, die uns sehr empfohlen wurde. Bei wikitravel, unser Ersatz für den Reiseführer, wird Lombok schon mal als das ganzjährige Bali 2.0 bezeichnet. Na wir werden sehen...

Tuesday, July 6, 2010

Nachtrag: Der Einbrecher

Gestern Abend gab's Aufruhr im Garten. Wir dachten schon es wären die Kinder, die auf eine zweite Kopter-Nachtflugrunde warteten. Aber als wir einige Zeit später hinausgingen – eigentlich wollten wir etwas essen gehen – sahen wir, dass die Familie des Besitzers des Kubuku versuchte, in das Zimmer nebenan einzubrechen. Natürlich wollten sie nicht einbrechen. Der Zylinder der Schlosses war ein Stück herausgerutscht, so dass unsere holländischen Nachbarn ausgeschlossen waren. Einer der Männer war gerade dabei, die Bolzen des Fensterscharniers herauszuschlagen, um auf diesem Weg hineinzugelangen. Da dies gefährlich für die Fensterscheibe und auch nicht ganz erfolgversprechend aussah, half der ligi kurzerhand mit bei dem Versuch, die Tür zu öffnen. So arbeitete einer an der Tür und der andere am Fenster. Alle Familienmitglieder saßen als Zuschauer nebendran. Und ich hoffte natürlich insgeheim, dass es der ligi als erster schafft! Ein spaßiges Missverständnis hatten wir dabei auch. Ligi versuchte von der Familie eine Nadel zu bekommen und machte eine Handbewegung, die das Nähen darstellen sollte. Als die Tochter zurückkam, hatte sie ein Brecheisen in der Hand. Zwischendrin, als es nicht so richtig voranging, begann der Besitzer Gede plötzlich ein Bob Marley-Lied umzudichten, und das ging so: “Don't worry, about a thing. 'Cause every little thing's gonna be alright, except for this cylinder...”.

Und siehe da, unter großem Applaus hat ligi tatsächlich den kaputten Zylinder aus dem Schloss geholt und die Tür geöffnet. Der Dank geht an die Sportfreunde der Schließtechnik (für die Ausbildung) und meinen Leatherman (nochmal ein Dankeschön an Frank dafür ;-)). Alles in allem war das eine sehr lustige Begebenheit, wir haben viel mit der Familie gelacht, und der “Einbruch” sorgte noch danach für einige Späßchen.

Monday, July 5, 2010

Zurück nach Bali – Pemuteran

Nach einer anstrengende Reise mit Bus, Bemo, Fähre und wieder Bus sind wir in Pemuteran an der Nordküste Balis angekommen. Ein holländisches Pärchen, welches wir auf dem Kawah-Ijen-Ausflug trafen, hatte uns erzählt, dass es hier wirklich sehr ruhig sei und es nicht viele Verkäufer am Strand gibt etc. Sie hatten recht! Wir sind auch ihrer Empfehlung bezüglich der Unterkunft im “Kubuku Bed&Breakfast” gefolgt und wurden nicht enttäuscht. Mit einem Teil der Einnahmen wird ein Schulprojekt finanziert, bei dem arme Kinder in Mathe, Englisch, Tanz und Musik unterrichtet und Computerkurse durchgeführt werden. Man ist sogar eingeladen, selbst mit den Kindern Englisch zu üben oder ihnen etwas anderes beizubringen. Eine schöne Sache!

Heute haben wir einen schönen Strandspaziergang unternommen. Und wirklich, niemand wollte uns etwas verkaufen. Auffälig war auch, dass viel weniger Müll am Strand herumlag (was man nicht unbedingt den Touristen anlasten kann). Natürlich kamen wir auch an einigen großen Hotels vorbei oder Resorts, wie man sie hier nennt. Hier brutzelten sich die Touristen in der Sonne und brachten sich dem Hautkrebs eine Stufe näher. Aber gut, ein bißchen Sonnnenbrand hab ich selbst abbekommen, also kann ich nicht meckern. Neben einem Edelhotel leben Fischer in kleinen Hütten in Armut. Dieses Nebeneinander von Reichtum und Armut findet man hier oft, und man ist jedesmal erschrocken. Aber man bewundert auch die Menschen, die trotzdem Zufriedenheit, Freundlichkeit und Lebensfreude ausstrahlen.

An jeder Ecke gibt es Tauchschulen und werden Schnorchelausflüge angeboten. Am Strand liegen viele abgestorbene Korallen und wunderschöne Muscheln. Scheinbar sind die Einheimischen sehr besorgt um die Korallenriffe, man liest das ganz oft, zusammen mit Hinweisen, wie man sich beim Schnorcheln und Tauchen verhalten sollte, zum Beispiel dass man nicht auf den Korallenriffen laufen oder sich draufstellen soll. Das Wasser ist so klar und die Korallen so nah am Ufer, dass man sie beim Baden schon am Meeresgrund sieht.

Beim Rückweg vom Strand liefen wir durch ein paar Siedlungen, wo wir (statt wie in Deutschland gewohnt, argwöhnisch beäugt zu werden) stets freundlich gegrüßt werden. Die Hühner flitzen umher, fast jede Familie hat Kühe im Garten und ein, zwei kleine schwarze Schweine im Hof. Leider sind alle Nutztiere außer die Hühner angebunden. Immerhin haben die Kühe, soweit wir es sahen, immer einen Schattenplatz. Ein Mann lädt uns ein, ein Weilchen mit ihm zu plaudern, und wir bekommen sogar einen leckeren Kopi Bali. Bald kommen die Nachbarskinder angerannt. Auf dem Rückweg ein Menschenauflauf und viele geparkte Mopeds, da gab's wohl gerade wieder einen Hahnenkampf.

Zurück im Kubuku hat der ligi endlich mal wieder den Kopter auspacken können und ein paar Flüge gemacht. Die Kinder fanden es natürlich total spannend, und beide Seiten konnten etwas lernen. Zum Beispiel haben wir gelernt, dass ein Propeller auf indonesisch eine viel lustigere Bezeichnung hat: baling-baling.

Taman Nasional Baluran

Das war ein aufregender Besuch im Baluran Nationalpark, in mehrerlei Hinsicht. Zunächst haben wir viel zu viel bezahlt, um dort hinzugelangen. Wir fühlen uns ein wenig über den Tisch gezogen, sind aber gleichzeitig froh, dass man aufgrund der Preise bzw. Des Umrechnungskurses im Endeffekt nie richtig viel Geld verlieren. Ärgerlich ist es trotzdem, deshalb habe ich keine Lust, näher darauf einzugehen.

Der Nationalpark hingegen war ziemlich spannend. Vom Eingang aus sind wir 12 km bis nach Bekol fahren, einem kleinen Stützpunkt mit Aussichtsturm, Rangerstation und ein paar einfachen Unterkünften. Meist werden dazu Ojeks genutzt, ein anderer Name für Mototrrad oder Moped. Mit großem Rucksack als zweite/r Frau/Mann auf so einem Ding bei brütender Hitze auf einer nicht mehr ganz so gut erhaltenen Straße ist das ziemlich anstrengend. Noch dazu waren wir schon von Banyuwangi abenteuerlich auf Ojeks über die Straßen bis zum Nationalpark gerast.

Bis auf eine Schulklasse, die nach uns ankam und uns sehr lustig fand, waren wir die einzigen Besucher in Bekol und bekamen eines der Zimmer. Diese waren wie gesagt, sehr einfach. Im Prinzip diente das Zimmer nur dazu, die größeren Tiere draußenzuhalten. Ansonsten war die Geräuschkulisse für uns so, als würden wir im tiefsten Dschungel schlafen...17 Uhr war es bereits stockfinster, und der Generator wurde angeschmissen. 23 Uhr war wieder Schluss mit Elektrizität. Machte aber nichts, denn es fühlte sich 19 Uhr schon an wie Mitternacht...

Von Bekol aus haben wir zwei schöne Wanderungen unternommen. Mittlerweile haben wir auch gelernt, wenn der Wegweiser 3 km anzeigt, mit der doppelten Entfernung zu rechnen (hat der ligi mit dem Handy sogar einmal nachgemessen). In Wasserflaschen gemessen, macht das einen großen Unterschied.

In der Mitte wird der Park vom Gunung Baluran überragt. Es herrschte im Park brütende Hitze, da dies einer der trockensten Orte in Ostjava ist. Deshalb gibt es dort Gras- und Savannenvegetation und wird von manchen (Touristen) auch Klein Afrika genannt. An den Küsten gibt es weiße Sandstrände, aber die meisten Abschnitte sind von Mangrovenwäldern bedeckt. Im Park leben u.a. der bedrohte javanesische Banteng, Wasserbüffel, die Bengalkatze, Rotwild (Mähnenhirsch und Muntjak), drei Affen- und eine Menge Vogelarten. Trotz des Wasserlochs direkt vor unserer Unterkunft haben wir die großen Viecher leider nicht gesehen, dafür aber zwei Affenarten (Haubenlanguren), Hirsche, Pfauen, Wildhühner, Reptilien, Vögel und wunderschöne Schmetterlinge.

Eine Nacht im Nationalpark war uns aber doch ausreichend. Hitze, Unterkunft und diverse Parasiten (der erste kurze Spaziergang zu einem Aussichtsturm war eher eine Zeckensammlung) und zu jeder Mahlzeit Pop Mie-Nudeln (die asiatische 5-Minuten-Terrine) bezwangen unseren Entdeckergeist ;-)