Monday, July 26, 2010

Mataranka - capital of the never never

Da wären wir doch fast mitten im Nirgendwo gestrandet, als wir abends in Mataranka ankamen. Unsere Unterkunft hieß “Mataranka homestead”, also dachten wir wir laufen da einfach gemütlich hin. Was wir nicht wussten, war, dass es 7 km außerhalb des Ortszentrums lag. Wir stiegen also zusammen mit Gary, einem Backpacker aus Manchester, der dasselbe Ziel hatte, in Mataranka aus. Wir sahen uns erst einmal gemütlich um, bevor wir an der Tankstelle nach dem Homestead fragten. Die Frau schaute uns und unsere Rucksäcke mit großen Augen an und sagte, da könnt ihr aber nicht hinlaufen, normalerweise fährt der Bus dorthin. Kurze Panik, wir rannten wieder hinaus, und zum Glück war der Bus noch da. Puh, nochmal gutgegangen! War schon ein bißchen unheimlich die Vorstellung, eine Nacht im Nirgendwo zu verbringen oder am stockfinsteren Highway entlang unsere Unterkunft zu suchen. Vorher waren wir schon eine Stunde mit dem Bus durch die Finsternis gefahren, in der wir immer wieder froh waren, diese Strecke nicht selbst fahren zu müssen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Ziel. Viele Lichter und Wohnwagen waren die ersten Eindrücke (juhu, hier gibt es Menschen!). Na, wir waren jedenfalls froh, diese Oase im Outback gefunden zu haben. Zeit für das erste australische Bier, bei dem ich mir allerdings vorkam, als wären wir in Amerika gelandet (Cowboyhüte, Countrymusik und zwei Polizisten, die der Musik lauschten).
Handyempfang haben wir nicht. Internet gibt es auch nicht, nur an der Post im Ortszentrum, aber deren Computer sind gerade kaputt. Öffentliche Transportmittel? Als wir fragen, ob man zu Fuß in die “city” kommen kann, ernten wir erstmal einen Lacher. Diese Europäer wieder. Und es ist wahr, man hat wirkich keine Vorstellung von der Größe dieses Landes, dieses Kontinents. Ein klein wenig Berühmtheit hat Mataranka dennoch erlangt, zumindest in Australien. In Ihrem Roman “We of the never-never” beschreibt Jeannie Gunn das Leben auf einer Farm um 1902. Das Familienhaus, Elsey homestead genannt, wurde für die Buchverfilmung neben unserer Unterkunft neu aufgebaut und ist hier zu besichtigen. Der Film wird jeden Tag 12 Uhr auf der Terrasse gezeigt. Leider haben wir aufgrund des Akzents nicht einmal die Hälfte verstanden. Ich denke ich werde wohl das Buch lesen.

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