Monday, July 5, 2010

Taman Nasional Baluran

Das war ein aufregender Besuch im Baluran Nationalpark, in mehrerlei Hinsicht. Zunächst haben wir viel zu viel bezahlt, um dort hinzugelangen. Wir fühlen uns ein wenig über den Tisch gezogen, sind aber gleichzeitig froh, dass man aufgrund der Preise bzw. Des Umrechnungskurses im Endeffekt nie richtig viel Geld verlieren. Ärgerlich ist es trotzdem, deshalb habe ich keine Lust, näher darauf einzugehen.

Der Nationalpark hingegen war ziemlich spannend. Vom Eingang aus sind wir 12 km bis nach Bekol fahren, einem kleinen Stützpunkt mit Aussichtsturm, Rangerstation und ein paar einfachen Unterkünften. Meist werden dazu Ojeks genutzt, ein anderer Name für Mototrrad oder Moped. Mit großem Rucksack als zweite/r Frau/Mann auf so einem Ding bei brütender Hitze auf einer nicht mehr ganz so gut erhaltenen Straße ist das ziemlich anstrengend. Noch dazu waren wir schon von Banyuwangi abenteuerlich auf Ojeks über die Straßen bis zum Nationalpark gerast.

Bis auf eine Schulklasse, die nach uns ankam und uns sehr lustig fand, waren wir die einzigen Besucher in Bekol und bekamen eines der Zimmer. Diese waren wie gesagt, sehr einfach. Im Prinzip diente das Zimmer nur dazu, die größeren Tiere draußenzuhalten. Ansonsten war die Geräuschkulisse für uns so, als würden wir im tiefsten Dschungel schlafen...17 Uhr war es bereits stockfinster, und der Generator wurde angeschmissen. 23 Uhr war wieder Schluss mit Elektrizität. Machte aber nichts, denn es fühlte sich 19 Uhr schon an wie Mitternacht...

Von Bekol aus haben wir zwei schöne Wanderungen unternommen. Mittlerweile haben wir auch gelernt, wenn der Wegweiser 3 km anzeigt, mit der doppelten Entfernung zu rechnen (hat der ligi mit dem Handy sogar einmal nachgemessen). In Wasserflaschen gemessen, macht das einen großen Unterschied.

In der Mitte wird der Park vom Gunung Baluran überragt. Es herrschte im Park brütende Hitze, da dies einer der trockensten Orte in Ostjava ist. Deshalb gibt es dort Gras- und Savannenvegetation und wird von manchen (Touristen) auch Klein Afrika genannt. An den Küsten gibt es weiße Sandstrände, aber die meisten Abschnitte sind von Mangrovenwäldern bedeckt. Im Park leben u.a. der bedrohte javanesische Banteng, Wasserbüffel, die Bengalkatze, Rotwild (Mähnenhirsch und Muntjak), drei Affen- und eine Menge Vogelarten. Trotz des Wasserlochs direkt vor unserer Unterkunft haben wir die großen Viecher leider nicht gesehen, dafür aber zwei Affenarten (Haubenlanguren), Hirsche, Pfauen, Wildhühner, Reptilien, Vögel und wunderschöne Schmetterlinge.

Eine Nacht im Nationalpark war uns aber doch ausreichend. Hitze, Unterkunft und diverse Parasiten (der erste kurze Spaziergang zu einem Aussichtsturm war eher eine Zeckensammlung) und zu jeder Mahlzeit Pop Mie-Nudeln (die asiatische 5-Minuten-Terrine) bezwangen unseren Entdeckergeist ;-)

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