Monday, May 30, 2011

Abschied von der Südinsel

Picton Village Bakerij
Es fällt uns schon etwas schwer. Als ich das schreibe haben wir gerade mit der Fähre Picton verlassen und fahren Richtung Wellington durch die Marlborough Sounds, die sich heute - wie schon die letzten Tage auch -  von ihrer schönsten Seite zeigen. Längst haben wir nicht alles gesehen auf der Südinsel, es gäbe noch so viel anzuschauen. Aber um alles zu sehen, würde man Jahre brauchen. Sagen wir, wir haben einen Überblick bekommen. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, hier Abschied zu nehmen.
Die letzten Tage haben wir in der Whatamango Bay auf einem DOC-Platz und in
"The Snout"
Waikawa Bay nahe Picton verbracht, beide wunderschön. Gestern waren wir noch auf dem Snout track wandern, auf einem in die Sounds ragenden Landvorsprung, dessen Spitze "The Snout" heißt, und an dem wir nun gerade vorbeifahren. Es wurde uns gesagt, es sei einer der schönsten Tracks, da man immer wieder einen Blick auf die Sounds hat. Gestern haben wir die Fähren von oben gesehen, heute sitzen wir selbst in einer. Heute morgen sind wir nochmal durch Picton spaziert und haben der Village Bakerij (eine holländische Bäckerei) einen Besuch abgestattet.
Auf dem Weg zur Fähre

Wir haben einen guten Zeitpunkt gewählt, denn es findet gerade die wöchentliche Regatta statt. Das hat uns Herbert erzählt, ein Deutscher, den wir in Waikawa Bay getroffen haben, und der selbst immer mitsegelt. Auch hier haben die Backpacker die Chance, von einem Skipper auf Segeltour mitgenommen zu werden. Selbst mit anpacken versteht sich natürlich. Sonst ist die Regatta Dienstag abends, aber durch die kurzen Tage wurde sie auf Sonntag verlegt. Wir fahren an den vielen Segelbooten vorbei, und für die Fotografen unter den Touristen (also fast allen) ist es natürlich etwas Besonderes.
Diesmal haben wir die andere Fährfirma gewählt, die war ein wenig billiger,
Unsere Tickets
und man muss ja schließlich alles ausprobieren. Das Schiff sieht aber haargenau so aus wie das, auf dem wir auf die Südinsel kamen, aber diesmal ist es die  "M/V Straightsman". Auch hier gibt es wieder die "Plastik"-Tickets ;-)

So merkwürdig wie es ist, die Südinsel zu verlassen, wir freuen uns auch schon auf die Nordinsel. Da gibt es auch noch soviel zu sehen. Hier in Neuseeland ist es halt überall nett. Zum Anfang in Wellington wollen wir endlich mal wieder unser Lieblingscafe, das Esquires, besuchen und bei einem leckeren übergroßen Kaffee ein Stündchen im Netz surfen.  
Die Regatta
P.S. Da hatte ich den Blog eigentlich schon fertiggeschrieben. Aber just als wir aus den Sounds auf das Meer fuhren, stürmten plötzlich die Leute ans Frontfenster. Ein riesiger Schwarm Delphine kam uns entgegen. Es müssen an die Hundert gewesen sein. Reihen von mehreren Tieren sprangen und tauchten abwechselnd dem Boot entgegen. Was für eine Schau! So schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch schon wieder verschwunden (deshalb habe ich auch leider kein Foto). Unverhofft kommt oft.  

Sunday, May 22, 2011

Schöne Aussichten und Fitnesswahn

Da gestern nun die Welt völlig unerwartet doch nicht untergegangen ist (eigentlich wollte ich hier was verlinken, aber da findet man nur diverse Foren und die Blödzeitung, da konnte ich mich nicht überwinden. Müsst ihr also selbst googeln), wollten wir heute den sonnigen Sonntag zum Wandern nutzen. Ein paar Wanderwege in der Umgebung Blenheims hatten wir uns ja wie gesagt noch vorgenommen. Ligi hat sich dabei heldenhaft den 5-Stunden Loop track um Whites Bay ausgesucht. Ich war fauler und bin nur den anderthalbstündigen Black Jack track gewandert (das ist der kleinere, "zackige" Rundweg rechts auf dem Foto), der ebenfalls in Whites Bay beginnt und endet. Unterwegs gab es tolle Aussichten aufs Meer, das durch die Sonne im schönsten Blau erstrahlte. Aber auch der Fitnesswahn zeigte sich einmal mehr.
Da muss ich mich jetzt mal drüber auslassen. Es ist ja gut, wenn die Leute sich sportlich betätigen, aber manchmal übertreiben sie's auch. Wenn man aber gerade mit letzter Puste völlig am Ende seiner Kräfte einen Berg hochkraucht und dabei von munteren Schrittes vorbeisteppenden Joggern überholt wird, dann fragt man sich schon manchmal nach dem Sinn. Wollen sie den Berg halt hochrennen, na sollen sie mal machen. Wenn man nach geschlagenen zwei Minuten immer noch den Berg hochkrauchend denselben Jogger auf seinem Rückweg antrifft, dann finde ich es komisch. Da rennen sie nun schon extra den Berg hoch und nehmen sich nicht mal Zeit, die Aussicht zu genießen, wegen der ich mich hier eigentlich hochschleppe?! Dabei hätten sie doch vielmehr Zeit dafür, weil sie eben hochgerannt sind. Die Krönung ist, wenn man dem Jogger dann auf dem eigenen Rückweg wieder zweimal begegnet, da einmal den Berg hoch- und runterrennen wohl scheinbar nicht ausreicht. Also dann hört's mit meinem Verständnis auf. Zweimal Berg hochrennen und keine Zeit für die Aussicht? Dann geh ich doch lieber gemütlich spazieren, mit einem schönen Picknick zwischendurch!

Friday, May 20, 2011

An der Ostküste: Blenheim

Seit einigen Tagen schon treiben wir uns in Blenheim und Umgebung herum. Dabei gibt es gar nicht soviel zu berichten. Blenheim ist als Weinbaugebiet bekannt. Wir werden uns dabei immer an die vielen Reihen goldgelb gefärbten Weins erinnern, die wir auf der Fahrt hierher und in der Stadtumgebung sahen. Trotzalledem kommt der billigste Wein im Supermarkt natürlich von anderswo, zum Beispiel aus Australien, Chile oder Südafrika...den kaufen wir aber nicht, denn das widerspricht irgendwie aller Logik. Höchstens ein Fairtrade-Siegel könnt mich da noch überzeugen.
Ansonsten ist die Stadt von Hügeln umgeben, die kahl und verwelkt aussehen, das Ergebnis von Abholzung, Feuer und nun Landwirtschaft. Wandern kann man da aber trotzdem ganz nett. Südlich an Blenheim angrenzend befindet sich der Wither Hills Farm Park, eine Farm, die bewirtschaftet wird, aber gleichzeitig als Erholungsgebit gilt. Da sind wir Mt. Vernon hochgestapft und hatten dank Sonnenschein einen schicken Ausblick auf Bleinheim im Tal, das im Osten angrenzende Meer und sogar auf ein Stück der Nordinsel. Ja, hier gibt es auch endlich wieder Sonnentage, und zwar mehrere hintereinander. Obwohl es vor unserer Ankunft auch übermäßig geregnet haben muss, da man auf keiner Wiese campen darf, es sei denn, es ist einem egal ob man mit dem Auto steckenbleibt.
So sind wir also hier und da gewandert. Es gibt in der Nähe ein paar sehr schöne DOC-Plätze am Meer, wo man ebenfalls wandern kann, dort aber über grüne Hügel. In Rarangi befand sich unser Lieblingsplatz (Foto links), von dem aus man gleich zwei schöne Buchten, Monkey Bay und Whites Bay (letztes Foto), erreichen konnte.
Ansonsten genießen wir die Annehmlichkeiten, die eine größere Stadt zu bieten hat, wie zum Beispiel ein preiswertes Thairestaurant, das Lunchangebote um die 10 Dollar hat, natürlich die Bibliothek mit freiem WLAN, eine gut ausgestattete Videothek oder die Auswahl zwischen mehreren großen Supermärkten. Brauchen wir Strom, dann fahren wir zum Truckstop in der Nähe der Stadt, welcher preiswerte Stellplätze für Campervans und sehr gute Duschen hat.
Noch ein, zwei Tage wollen wir bleiben, denn da gibt es noch einen fünfstündigen Rundwanderweg. Danach geht es weiter nach Picton, um mit der Fähre wieder auf die Nordinsel überzusetzen. Das Ziel ist seit langem mal wieder ein Helpx-job in Wellington.

Tuesday, May 17, 2011

Es grüßt der Berg

Und jetzt nochmal auf speziellen Wunsch mit vielen Grüßen an einen lieben Freund, hier ist Mount Robert ;-)
Von seiner Spitze hat man Ausblick auf Lake Rotoiti und sogar auf die Golden Bay. Es gibt mehrere Geocaches auf dem Zickzackweg bis hoch, wobei ich aber nur den ersten geholt habe und mit glühenden Wangen und keuchend umgekehrt bin. Naja, da ist doch etwas von der Birnenfitness verschwunden, was?

Saturday, May 14, 2011

Gelbschwarz gestreifte Plagegeister

Während unserer Reise haben wir beim Wandern oder durch Besuche der DOC-Besucherzentren schon einiges über Plagen erfahren und viele Arten von Fallen in den Wäldern gesehen. Am häufigsten erwähnt in dieser Hinsicht werden Vertreter der Marderfamilie, Possums, Ratten und Katzen.
Um Lake Rotoiti sahen wir dann eine uns bisher unbekannte Fallenart (siehe Foto). Es klärte sich schnell auf: es handelt sich um eine Wespenplage, und zwar eine deutsche.
An so etwas denkt man nicht gleich, wenn es um eigeschleppte Tiere geht, die sich zur Plage entwickeln. Ich hatte zwar schonmal vage etwas über eine Wespenplage auf der Südinsel gelesen, aber bisher war uns dergleichen noch nicht aufgefallen.
Auch hier haben wir nicht viel davon gemerkt, was sicherlich der Jahreszeit zuzuschreiben ist. Vielleicht tut auch die Bekämpfung seitens des DOC ihr Übriges.
Warum es eigentlich hier die Wespenplage gibt? Das liegt am "Honeydew" (Honigtau, siehe Foto). Dieser süße Tropfen, und das ist hier wörtlich zu nehmen, wird von einem Insekt produziert, welches in der Rinde der hier vorkommenden Bäume (verschiedene Beech-Arten) lebt. Schmeckt wirklich süß, ich hab's gekostet.
Vor der Wespenplage stand er auf dem Speiseplan zahlreicher Tiere wie Insekten, Vögel, Fledermäuse und Geckos. Für die Wespen war das natürlich das Paradies, leider mit dem Effekt dass die anderen Tiere nicht mehr viel abbekamen (auch der Regenwurm, der entgegen der Schwerkraft am Baum unterwegs war, war scheinbar in dieser Mission unterwegs).
Nun werden die Wespen durch das DOC bekämpft. Man achte auf den Namen des Gifts, das hierbei eingesetzt wird, inklusive Trademarkzeichen - Errungenschaften der Zivilisation und einen Zehner in die Wortspielkasse ("extinguish" heißt auf Deutsch "auslöschen", "sting" kann "stechen, Stachel" oder "Stich" bedeuten).
Nun ja, irgendetwas muss ja getan werden, um die heimische Fauna zu unterstützen. Außerdem mag man sich nicht vorstellen, wie es im Sommer aussieht, wenn die Gegend gleichzeitig von Massen von Urlaubern und Wespen besucht ist.

Nelson Lakes, die Zweite

Anhaltender Regen hatte uns aus Karamea vertrieben. Nach einem Stop bei Gentle Annie und in Westport, wo der kleine Scottie den lang verdienten Ölwechsel bekam, sind wir über uns zum Teil bereits bekannte Wege (SH 6, Lyell DOC camp, Murchison, wo wir der kleinen Bibliothek gleich einen Besuch abgestattet haben) gen Osten gefahren und auf uns noch nicht bekannten Wegen abermals im Nelson Lakes Nationalpark gelandet. Am Lake Rotoiti genauer gesagt, in St. Arnaud. Dieses wäre eigentlich auch besser mit dem Namen Rotoiti bedient, denn meist passt es immer schön zusammen: Karamea liegt m Karamea river, Mokihinui am Mohikinui river etc. Naja, vielleicht gilt das ja nur bei Flüssen. Und Rotoiti klingt ja auch viel schöner (und wer hätte es gedacht, es hieß auch schonmal so...).

Wie auch immer, es war ein nettes Örtchen. Da es zu gefühlten 80% aus in der Zeit unbewohnten Ferienhäusern und Bungalows besteht, war jetzt in der Nebensaison nicht viel los. Beim abendlichen Spaziergang trafen wir nicht viele Leute. Allerdings haben wir den Pub auch nicht gefunden. Das muss ein Irrtum sein, ein Ort ohne Kneipe...

Bei den Sandflies ist allerdings immer Hochsaison, aber da wir denen auch schon am benachbarten Lake Rotoroa in Massen begegnet waren, war dies keine Überraschung. Dafür gibt es ein edles DOC camp mit Herd und Spüle, und auf dem Rasen tummeln sich Kaninchen oder auch mal ein Kormoran. Die Duschen sind wegen Nebensaison leider geschlossen. Rundherum ist wieder Wandern auf zahlreichen Wegen angesagt, mit Ausblick auf den See oder sogar bis in die Golden Bay. Wir hoffen ja, wir haben die Regenperiode erstmal wieder überstanden. Kiwis gibt es auch, wie uns schon das Schild am Highway mitteilte und später auch die Hinweisschilder des DOC.

Hab ich eigentlich schon gesagt, wie schön die Gegend ist? Na seht Ihr ja auf den Fotos...

Saturday, May 7, 2011

Karamea

Karamea - wieder so ein Ende der Welt knapp 100 km nördlich von Westport (die wir komplett wieder zurückfahren müssen), und auch wieder ein Schönes. Dahinter gibt es nur noch den Heaphy Track, der nach 82 km in die Golden Bay führt.

Das Städtchen ist größer als wir erwartet hatten. Wir wurden mit Sonnenschein begrüßt, obwohl der Wetterbericht nur Wolken und Regen vorausgesagt hatte. Es gab einen Supermarkt, daneben ein uriges Cafe mit Biergarten, wo eine Katze auf dem Tisch döste, ein Informationszentrum, welches gleich noch als Tankstelle fungiert (auf den 100 km zwischen Westport und Karamea gibt es keine), gegenüber ein bunter Hippieladen und eine Post. Der erste Eindruck war also schonmal gut!

Im Informationszentrum erfuhren wir von den unzähligen Wanderwegen, die es hier gibt, die unsere Planung völlig über den Haufen schmissen. Macht aber nichts, blieben wir eben ein paar Tage länger.

Wir fanden wieder einen guten Campingplatz, auch wieder am Sportplatz (Domain) gelegen. Hinter unserem Van führten ein paar Stufen direkt an den Fluss. Von dort aus konnte man zu Vogelbrutgebieten an der Flussmündung laufen. Kühe weideten auf saftiggrünen Wiesen, hinter den Wolken zeigten sich grüne Berge. Jeder grüßte uns, ohne Ausnahme. Das knallbunt angemalte Backpackerhostel beherbergte - oder war - gleichzeitig eine Radiostation.

Alles in Butter in Karamea! Gut, dass wir diesen “Einbahnstraße” gefahren sind.

Gentle Annie

Gentle Annie verdient einen gesonderten Beitrag, so schön war's da! Der Name stammt ist der Name des dazugehörigen Landes, dem Gentle Annie Point. Dort haben wir durch Zufall einen richtig guten Campingplatz genau nach unserem Geschmackt entdeckt. Eigentlich hatten wir auf der anderen Seite des Mokihinui Rivers im gleichnamigen Ort übernachtet, was auch sehr nett war, und wollten nur schnell einen Geocache suchen und uns Gentle Annie einfach mal anschauen.

Da es so nett war, entschieden wir uns, gleich dazubleiben. Ein ehemaliger Kuhstall diente als Cafe und Wohnzimmer. Cafe latte gab es leider nicht, denn das Cafe war aufgrund der Nebensaison geschlossen. Dafür durfte man aber das Internet nutzen, Klavier spielen, lesen, seinen eigenen Kaffee trinken, ein Feuer im Kamin aus eigens gesammeltem Treibholz vom Strand (ach ja, war natürlich direkt am Strand gelegen...) machen, sich an den Goldfischteich im Raum mit dazugehörigem Baumfarn erfreuen usw. Und das rund um die Uhr, denn abgeschlossen wurde nicht. Wir sind ja hier schließlich in Neuseeland.

Das taten wir dann auch. Da wir die einzigen Gäste und die Angestellten abends unterwegs waren, hatten wir den ganzen Raum für uns allein. Während ligi ausgiebig das Internet nutzte, habe ich stundenlang am Kaminfeuer gesessen. Derweil trommelte der Regen aufs Dach. Sehr schön war das! Hier noch der Link, da kann man sich alles anschauen, was ich hier noch vergessen habe zu erwähnen.

Wednesday, May 4, 2011

Pfannkuchen mal anders

An der Westküste muss man auf die nächste Attraktion nicht lange warten bzw. lange fahren. Dabei soll gleich noch einmal erwähnt sein, dass die Küste an sich schon eine Attraktion ist.

Unser nächstes ziel war Punakaiki, dass durch seine Pancake Rocks berühmt ist, Felsen, die aussehen wie übereinandergestapelte Pfannkuchen. Zu den Pfannkuchen und Fischerdorf gesellten sich während der Zeit natürlich die obligatorischen Touristenläden und -unterkünfte, was der Freude aber keinen Abbruch tat.

Jede Welle trägt ein wenig Felsen ab, sodass es in einigen Jahren ganz anders aussehen kann. Schon jetzt stehen einzelne Felsen auf einem scheint's wackligen Sockel.

Eigentlich gibt es hier auch Blowholes, durch die das Meerwasser bei Sturm senkrecht nach oben schiesst, die in Aktion zu sehen uns aber durch die ruhige See verwehrt blieb. Na was soll's, wir sind froh über das gute Wetter. Das lud auch gleich noch zum Wandern ein.

Über den Inland Pack Track und den Pororari River track konnte man eine 3-4stündige Runde durch die Umgebung machen. Ich hab bestimmt glatt eine halbe Stunde länger gebraucht, weil ich immer stehenblieb, dachte “Wahnsinn!”, ein Foto machte, dachte “Wahnsinn!”, ein paar Meter weiter ging, stehenblieb, dachte “Wahnsinn!”, ein Foto....usw. Man denkt man hat so langsam schon alles gesehen, und dennoch haut es einen immer wieder um. Wer sich mal die ganzen Fotos angucken soll, weiß ich auch nicht. Na egal, man muss das festhalten.

Besonders schön war der Weg zurück nach Punakaiki entlang des Pororari Rivers. Über einem sieht man durchs dichte Grün die Sandsteinkliffs, der Fluss ist blaugrün und birgt Geheimnisse. Durch das klare Wasser sieht man alte, umgefallene Bäume wie Wasserleichen liegen, allerdings hübscher natürlich. Riesige Felsbrocken liegen im Flussbett, manche schon grün bemoost oder auch komplett bewachsen. Auf der anderen Flussseite erstreckt sich dichter grüner Busch aus Farnbäumen und Nikaupalmen. Man könnte auch auf einer tropischen Insel wandern...

Tuesday, May 3, 2011

Greymouth - Kohle und Neptun

In Greymouth roch es nach Kohle, ein Geruch den wir seit wir Kinder waren, nicht mehr in der Nase hatten. Das war für uns aber auch das einzig negative Eindruck. Die Stadt ist am Grey River gelegen (Foto unten), an dem man entlangspazieren kann, und auf der anderen Seite von grünen Hügeln umgeben.

Wir brauchten Strom und Netz. Beides bekamen wir diesmal bei einem Backpacker, dem Neptunes International Backpackers. Und dazu noch viel mehr. Das war ein Hostel so wie es sein sollte. Jeder bekam 500 MB Internet, je nach Belieben mit oder ohne Kabel. Daneben gab es einen riesgigen DVD-Verleih, aus dem man für je einen Spendendollar eine DVD ausleihen konnte. Da kann keine Videothek mithalten. Dabei gab es nicht nur jahrealte Schinken, sondern die neuesten Filme ganz nach unserem Geschmack. So fanden wir hier “Four lions” und “The social network”, die wir schon lange mal ausleihen wollten. Außerdem belieferten ortsansässige Bäckereien den Backpacker mit Backwaren, die an dem Tag nicht verkauft wurden.

Aber das war noch nicht alles. Es gab Badewannen! Ich weiß ehrlich nicht, wann wir das letzte Mal gebadet haben. Möchte fast meinen das war bevor wir auf die Reise gingen...Naja, das Wasser wurde nicht ganz ökologisch korrekt mit Kohle geheizt. Da wir aber sonst nicht heizen und immer sparsam duschen, wird man es uns wohl nachsehen ;-)

Dieser Tag war mal ein Faulenzertag, so ganz ohne Wandern, nur im Netz oder in der Badewanne herumdümpeln, da musste auch mal sein.

Ach ja, da war ja noch etwas Negatives. Aber da können Greymouth und der Backpacker auch nichts dafür, wenn sie von einer Gruppe nordamerikanischer Collegebesucher heimgesucht werden, die nicht wissen, wieviel Alkohol der eigene Körper verträgt. Nicht so schön für die anderen, die im Dorm schlafen (wollen). Am nächsten Tag sahen wir sie nochmal, mit Sweatern mit der Aufschrift “Sigma Gamma Chi” oder so ähnlich bekleidet, wie sie in einen Bus einstiegen, auf dessen Rückseite Bierwerbung prangte. Da passte für den Klischeegeist mal wieder alles hervorragend zusammen.