Saturday, October 30, 2010

Böhmisches Dorf

Unser erster Zwischenstop nachdem wir endlich Auckland verlassen hatten, führte uns nach Waiwera für den ersten selbstgemachten Kaffee mit Ausblick aufs Meer.
Nicht weit von dort liegt ein Dorf namens Puhoi, das von tschechischen Siedlern gegründet wurde. Das wurde unser nächster Halt. Man stelle es sich so vor: kleine weiße Häuser, die alte Kirche und ein paar nahestehende Häuser mit roten Dächern, was mittlerweile ungewohnt für uns ist (siehe Foto), umgeben von hellgrünen Hügeln, die durch Bäume bzw. Wäldchen dunkelgrün gesprenkelt sind, mittendruch fließt ein kleiner Fluss, im weiteren Umkreis stehen die neueren, größeren Häuser. Obendrauf streut man noch hier und da ein paar Schafe und Kühe. Endlich eine kleine Wanderung! Sie führt uns zum Ausblick übers Dörfchen, über Wanderwege durch Farnwälder und Weiden. Für uns ist es auch ein Ausblick auf das, was noch kommen mag.


Verkehr und eine einzigartige Regel

Erstmal raus aus Auckland, das war eine aufregende Fahrt. Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Es gab zwar viel Verkehr, aber auf den großen Ausfahrtsstraßen ist ja alles durch Ampeln geregelt. An kleinen Kreuzungen blicke ich oft manchmal immer noch nicht durch. Das liegt zum Teil daran, dass hier Linksverkehr herrscht, aber es gibt noch eine Verkehrsregel, die einzigartig ist und nur hier angewendet wird: rechts hat Vorfahrt. Hä? Ist doch logisch, werden die meisten denken. Oder es ist unlogisch, weil eigentlich links Vorfahrt haben sollte, wenn man die deutschen Regeln einfach nur seitenverkehrt anwendet. Im Prinzip ist es einfach. Man stelle sich vor, man will in Deutschland rechts abbiegen, aber wenn mein Gegenverkehr in dieselbe Straße abbiegen will, dann muss ich ihn vorlassen. Klar? Ansonsten gibt es hier nochmal einen Link mit Bild. Find ich ja irgendwie beruhigend, dass Engländer oder Australier hier auch noch was lernen müssen. Was mir auch noch fehlt, sind Schilder, die Vorfahrsstraßen anzeigen, zum Beispiel bei einer abbiegenden Hauptstraße. Die gibt es hier scheinbar nicht, so dass man schauen muss, ob die anderen Straßen ein Vorfahrts- oder Stopschild haben. Ironischerweise wird darüber nachgedacht, die Rechts-vor-Links-Regel 2011 wieder abzuschaffen. Wahrscheinlich genau dann, wenn wir uns daran gewöhnt haben ;-)

Autokauf mal unbürokratisch

Das ist es, unser neues Auto. Ein Mazda E2000 Van in lustigem Grün-Weiß (erinnert ein bißchen an...?). Und es ist viel mehr als nur ein Auto, denn wir können drin wohnen.
Abgesehen von dem Fakt, dass wir nicht viel Ahnung von Autos haben, war der Autokauf in Neuseeland sehr einfach. Nach Geldübergabe (bei der wir uns ziemlich schräg vorkamen, als wir die großen Geldscheinpakete auf den Tisch legten, aber die Barzahlung war die einzige Möglichkeit) geht man mit dem Verkäufer zur Post, füllt ein Formular aus und im Nu ist man neuer Besitzer des Vehikels. Einige Fallstricke gibt es zwar, über die wird man aber in jedem Ratgeber, Reiseführer usw. informiert. So sind beispielsweise Steuern, Strafzettel und andere Dinge an das Auto gekoppelt, und man kauft sie einfach mit. Um nicht stolzer Besitzer von vielen Schulden zu werden, sollte man deshalb vor dem Kauf online einen “legal check” machen, der (wenn es ein ausführlicher sein soll) 30 Dollar kostet und einem nützliche Hinweise gibt, zum Beispiel ob das Auto als gestohlen gemeldet ist oder Strafzettel oder Steuern offen sind. Dazu sind alle Vorbesitzer und Kilometerstände (die bei dem halbjährlichen WOF=warranty of fitness, ähnlich unserem TÜV, erfasst werden) aufgelistet, sodass man auch darauf aufmerksam gemacht wird, ob eventuell der Kilometerzähler zurückgestellt wurde.
Ansonsten wird empfohlen, einen “mechanical check” durchführen zu lassen, was wir aber nicht gemacht haben, da ein Großteil auf einer solchen Liste Dinge waren, die wir nach unserer Meinung auch so sehen konnten. Der ein oder andere wirft dabei vielleicht die Hände über den Kopf zusammen, aber wir hatten ja schonmal ein altes, großes Wohnmobil (der ligi hatte also einige Grundkenntnisse) und zusätzlich gibt es im Internet sehr nützliche Checklisten für den Gebrauchtwagenkauf (in deutscher Gründlichkeit verfasst). Außerdem waren uns die Vorbesitzer, auch ein Pärchen auf Working holiday aus Irland, sympathisch. Wir hoffen, dass wir ebenso wie sie “happy times” in unserem Campervan verbringen werden.

Wednesday, October 20, 2010

Nix Neues aus Auckland (fast)

So richtig viel Neues zu berichten gibt es von uns nicht. Die erste Woche Auckland ist um. Wir sind immer noch dabei, uns zu orientieren und haben unsere Biorhythmen auch noch nicht so ganz umstellen können. Dazu beutelt uns das Wetter. Es ist wirklich schwierig, sich dafür richtig anzuziehen. Wahrscheinlich ist es auch einfach gar nicht möglich. Auf strahlenden Sonnenschein folgt Regen oder es gibt Sonne kombiniert mit kühlem Wind usw. Hier in Auckland ist es dazu ziemlich hügelig. Stapft man den Hügel hoch, ist man am Schwitzen. Oben angekommen, sucht sich der Wind jede Öffnung in der Jacke. Denke schon darüber nach, mir einen Schal zu kaufen, obwohl hier alle auf den Sommer warten.
Die erste Woche war so schnell um, dass wir unser Hostel-WG-Zimmer nochmal um eine Woche länger gebucht haben. Irgendwie landet man auch fast jeden Tag auf der K'Road :-)
Seit heute haben wir endlich ein Konto. Wieder ein Schrittchen mehr. Der nächste große Schritt wird wohl das Auto sein. Man kommt daran einfach nicht vorbei, vor allem wenn man viel sehen will. Ein paar Helpx-Hosts empfehlen das ebenfalls, weil man sie anders kaum erreichen kann. Scheinbar ist Christchurch die günstigere Stadt um Autos zu kaufen. Nun ja, das können wir nicht ändern. Irgendetwas wird uns schon über den Weg laufen.
Dafür hatten wir schon die erste Einladung zu einem sehr leckeren Kiwi-Abendessen, ein Abend, an dem wir sehr viel Spaß hatten und viele gute Tipps für Neuseeland bekommen haben.

Saturday, October 16, 2010

K'Road, Katchafire und laufende Ampelmännchen

So, hier nun ein paar Neuigkeiten aus Auckland. Hier im Land der Kiwis gibt es im Vergleich zu Australien doch einige Parallelen, wie zum Beispiel das Aussehen der Häuser, viele Geschäfte, die wir aus Australien schon kannten, und keine richtigen Internet-Flatrates. Aber manches ist doch anders. Burger King heißt hier wieder Burger King und nicht mehr Hungry Jack's wie in Australien (versteh das mal einer), und es gibt animierte grüne Ampelmännchen, welche einen ziemlich lässigen Laufstil draufhaben. Wir wurden von den verschiedensten Menschen in Neuseeland willkommen geheißen (Kia ora).
Wir haben gestern Abend einen schönen Auftakt mit einem Katchafire-Konzert gehabt, wobei wir gleich die angesagte Straße Aucklands, die K'road (eigentlich heißt sie Karangahape Road, aber der Name ist vielleicht zu unhandlich) kennengelernt haben. Dort reiht sich asiatisches Restaurant an 24 Stunden Shop an asiatisches Restaurant an Kneipe und Club usw. Das Konzert haben wir sehr genossen, und zwischendrin gab es sogar einen Haka von Band und Publikum, wo wir natürlich erstmal beeindruckt waren. Gerne mehr davon!
Ach ja, da wir eine Woche im Hostel bleiben, sind wir nochmal umgezogen und wohnen jetzt quasi in einer Zweier-WG in einem anderen Haus. Küche, Wohnzimmer und Bad mit nur zwei Personen zu teilen ist für uns nach 4 Monaten überwiegend Hostelübernachtungen richtig Luxus. Plus kostenloses Internet.
Und noch etwas ich total schön finde, aber mich irgendwie auch verwirrt:draußen singen die Amseln und es erinnert einen an Frühling in Deutschland.

Thursday, October 14, 2010

Von den Ozzies zu den Kiwis


Und wieder einmal haben wir eine Landesgrenze überschritten, na gut, überflogen. Diesmal in unser eigentliches großes Ziel Neuseeland! Die Immigration lief reibungslos. Wir, etwas paranoid und überordentlich, hatten alles vorbereitet und Kopien von Visum, Kontoauszug, Krankenversicherung etc. dabei, aber keiner wollte sie sehen. Auf dem Zettel, auf dem man gefährliche oder verbotene Güter, die man einführen will, deklarieren muss, hatten wir einige Male ja angekreuzt. Auch hier gab es keine Probleme. Habe kurz meine Schuhsohlen gezeigt und ligi das Essen in seinem Rucksack aufgelistet, und das war's! Wir mussten nicht mal die Taschen öffnen. Na gut, dachten wir, es folgt ja noch die Röntgendurchleuchtung der großen Rucksäcke, da kommt bestimmt eine Frage vom Zollbeamten zum MikroKopter. Kam auch, aber auf neuseeländisch sah das dann so aus: Rucksack geht durchs Röntgengerät. Zollbeamter: What's that cylinder? Ligi: It's a helicopter. Zollbeamter: Okay.
Und dann winkt er uns durch. Auf die Frage ob er in den Rucksack reingucken will, sagt er einfach “nö”. So gab es dann doch wieder keine Koptergeschichte, oder zumindest nur diese kleine. Aber lustig, oder?

Da wir uns die Nacht noch am Flughafen um die Ohren geschlagen haben, entdeckten wir in ein paar kostenlosen Prospekten noch die Werbung für verschiedene Cafes, wo man zu seinem Kaffee auch noch free wifi bekommt. Haben wir dann auch gleich für's Frühstück genutzt und dabei noch etwas anderes gesehen, was uns von Neuseeland erzählt wurde. Es gibt braune Servietten. Die werden nämlich aus Recyclingpapier hergestellt. Na geht doch!

Auch im Hostel - das sehr edel eingerichtet ist, mit dicken Teppichen, weshalb man an der Haustür die Schuhe auziehen muss, und das im ältesten Suburb (Vorort) Neuseelands, in Parnell, gelegen ist– haben wir freies (und schnelles) Internet. So könnte es weitergehen.

Tuesday, October 12, 2010

Komische Dinge über Australien – und Resümee

  1. Es gibt keine Internet-Flatrate.

  2. Es wird zuviel Alkohol getrunken. (Wer das schon von den Deutschen denkt - und dabei recht hat – der sollte mal nach Australien kommen. Die passende Werbung dafür: siehe Foto, oberer Teil. DAFÜR sind wir nicht hergekommen.)

  3. Manchmal ist es so, wie man es sich eigentlich in den USA vorstellt.

  4. Bei Flügen gibt es keine Lastminute-Angebote, sie werden immer teurer, je näher der Flugzeitpunkt ist.

  5. Nicht jeder, der fragt “Wie geht's Dir?” (“How are you?”) will auch eine Antwort wissen ;-)

  6. Wenn man sich nicht vehement wehrt, werden die Einkäufe im Supermarkt in -zig Plastiktüten gepackt, welche nicht einmal recyclebar sind (ja, ehrlich).

  7. An vielen Baustellen stehen anstatt Ampeln Menschen mit Schildern, die den Verkehr regeln (siehe Foto).

  8. Überdurchschnittlich viele Menschen sind tätowiert.

  9. Die Infrastruktur für Fußgänger, mal abgesehen von Ampeln, lässt einiges zu wünschen übrig. Es scheint als ist diese Spezies hier gar nicht vorgesehen. (Sie muss allerdings existieren, denn manchmal liest man etwas über “Pedestrians”, auch liebevoll “Peds” genannt. )

  10. Man isst “Vegemite”, einen merkwürdig aussehenden und riechenden Brotaufstrich aus Hefeextrakt.

  11. Die Fußgängerampeln sind so unlogisch geschaltet, dass jeder über die Straße geht, sobald er bei derselben ankommt, was auch immer die Ampel dazu meint.

So, das war eine kleine Auswahl von Dingen, die uns aufgefallen sind. Im Vergleich zu der unglaublich schönen und interessanten Natur dieses Kontinents sind es Nichtigkeiten. Außerdem ist der Umgang der Menschen miteinander einfach viel freundlicher, hilfsbereiter und entspannter als wie wir es von Deutschland kennen. Komische Leute gibt es sowieso überall. Jeder, der hierher reist, kann eigentlich nur begeistert sein.

Mit Melbourne als letzter Station in Australien und noch dazu einem sehr gemütlichen Hostel, fällt es uns fast ein wenig schwer, Abschied zu nehmen. Aber nur fast, denn schließlich ist Neuseeland unser großes Ziel! Und außerdem.....we'll be back.

Monday, October 11, 2010

The cultural capital of Australia


Melbourne war uns – dafür dass es eine Großstadt ist - ebenfalls sympathisch. Der Grund dafür war vor allem dass man soviele verschiedene Kulturen auf einem Fleck sieht, dass es Straßenbahnen und dass es eine Stadt zum Laufen ist, das heißt das man viele Viertel und Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kann. Dazu gibt es eine recht aktive Reggaeszene, was uns in vielen anderen Städten gefehlt hat.

Gleich am Anfang unseres Aufenthalt stießen wir durch Zufall auf die Queen Viktoria Markets, wie es der Name sagt ein großer Marktplatz wo man alles oder auch nichts kaufen kann. Es gab alles von Obst- und Gemüseständen, Klamotten, Parfums, Spielzeug, Souvenirs bis hin zur wundersamen Diätpille oder neuartigen Fußreflexzonenmassage-Schuheinlagen...

Andere Ausflüge führten uns nach Chinatown, ins vietnamesische, italienische und ins türkische Viertel. Natürlich gingen wir nicht ohne kulinarisches Erlebnis wieder heim :-)

Im italienischen Viertel haben wir uns endlich “Inception” im Kino angesehen, noch dazu für unschlagbare 6 Dollar. Den Hinweis dazu erhielten wir von Wikitravel, was hier nochmal lobend erwähnt werden muss.

Unser Hostel schien anfangs alles zu haben, was wir eigentlich nicht gut finden: große Straße und eine Kneipe im Erdgeschoss. Bei Tageslicht entpuppte sich die Kneipe aber als recht anständiges Restaurant, und man kann unerwarteterweise doch ruhig schlafen. Sehr nett ist auch die Dachterrasse, von der aus man einen guten Blick auf die Skyline und das Ethihad-Stadium hat. Abends werden Vögel von dessen Beleuchteten angezogen, die dann ihre Kreise über dem Stadium ziehen und wie große Glühwürmchen aussehen.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass in Melbourne alles unkompliziert abläuft. Wir haben schon das freie Internet in der Victoria State Library ausprobiert, eines der besten, die wir in Australien hatten. Fahrkarten für die Straßenbahnen werden im 7eleven verkauft, Mini-Supermärkten, die rund um die Uhr geöffnet sind und wo man ebenfalls guten 1-Dollar-Kaffee erwerben kann. Eine kleine und alte Straßenbahn hat den Namen “city circle”, tut genau das (fährt also eine Runde um die Innenstadt), und ist zwar langsam, aber kostenlos. Es gibt viele kleine Cafes, die erschwingliches Essen, zumindest zur Lunchzeit, anbieten. Und wie bereits erwähnt, ist vieles zu Fuß zu erreichen.

Man wundert sich also nicht, dass manche Backpacker hier für Monate hängenbleiben. Uns wird das allerdings nicht passieren, denn wir haben einen Flug nach Neuseeland!

Thursday, October 7, 2010

Canberra - außer Politik nichts los

Vergleichsweise wenige Backpacker verirren sich nach Canberra, der Hauptstadt Australiens. Wir dachten allerdings, es ist doch die Hauptstadt, und wenn wir mit dem Greyhound sowieso durchfahren, können wir auch für eine Nacht hier bleiben. Zum Glück haben wir, entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten, wirklich nur eine Nacht gebucht, noch dazu in dem bisher teuersten Hostel auf unserer Reise und mit nicht gerade freundlichem Personal (auch hier war der erste Eindruck im Hostel ein gewisses Omen für den restlichen Aufenthalt).

Canberra ist eine geplante Stadt und erst Anfang des 20. (!) Jahrhunderts gebaut worden (1913). Dies bringt es mit sich, dass das Stadtbild nicht einer normal gewachsenen Stadt gleicht und so etwas wie Kultur völlig fehlt. Die Stadt, mal von den Vororten abgesehen, besteht hauptsächlich aus öffentlichen Gebäuden, dazwischen grüner Rasen und lange, geradlinige Alleen. Zuviel grüner Rasen nach meinem Geschmack, zu wenig Natur. Die Gebäude fand ich auch nicht gerade ansehnlich, es fehlten eben historische Gebäude. Bis auf eine Kirche haben wir dergleichen nicht entdecken können. Natürlich gibt es auch “Kultur”: Museen, Galerien und vielleicht mal ein Kino. Dagegen war keinerlei “alternative” Kultur zu entdecken. Alles was uns Sydney beispielsweise sympathisch machte, fehlte in Canberra. Vielerlei Militär- und Polizeiinstitutionen kommen noch dazu. Ein Großteil der Leute ist uniformiert – nämlich in hellem Hemd mit Krawatte und maßgeschneiderten Hosen.

Sehr bezeichnend war ein kurzes Gespräch mit einem Einheimischen jüngeren Alters, während wir auf den Bus warteten. Nachdem wir bejahten, dass wir Touristen seien, sagte er hier wäre sowieso nichts los. Als wir ihn fragten, ob er hier wohnt erhielten wir ein traurig-resigniertes Nicken.

Am Ende liefen wir planlos durch die Innenstadt und wussten so recht gar nicht, was wir anstellen sollten. Das Highlight war das neue House of Parliaments (Foto oben), wobei das auch nicht gerade imposant ausah. Das alte (Foto rechts) fand ich viel besser ;-)

Aber was macht einem meistens die noch so langweiligste Stadt attraktiv? Die Suche nach einem Geocache. So haben wir die Zeit auch noch unterhaltsam umgehen lassen. Am nächsten Tag hatten wir vier Stunden Zeit, bis unser Bus fuhr. Was sollten wir da bloß anfangen? In unserem Hostel hätte der Aufenthalt nach dem Auschecken bzw. auch nur die Gepäckaufbewahrung nochmal extra gekostet. So vertrieben wir uns die Zeit bis zur Abfahrt des Busses mit der Nutzung des Internets in der Australian National Library (die übrigens eines der gefühlten zwei existierenden öffentlichen Telefone beherbergt, nur falls es mal jemanden nach Canberra verschlägt. Das andere befindet sich am Jolimont transit centre ;-)).

So, jetzt da ich kein gutes Haar an Canberra gelassen habe, muss ich noch hinzufügen, dass die Menschen dort (exclusive Hostel) sehr freundlich waren. Wir standen beispielsweise nie lange mit einer Karte in der Hand irgendwo, ohne dass jemand fragte ob er uns helfen könne.

Wednesday, October 6, 2010

Sydney und endlich mal Monumente

Viele Reisende, die wir trafen, sagten über Sydney: Am Ende ist es auch nur eine Großstadt wie viele andere. Auf uns machte sie aber doch einen recht freundlichen Eindruck (wenn man mal von Wolkenkratzern und concrete jungle absieht). Der erste Eindruck entsteht eigentlich immer im Hostel, weil man das in der Regel zuerst aufsucht. Das lag in einer sehr netten Gegend namens Stanmore. Nicht weit von der Universität mitsamt alternativem Viertel gelegen, gab es dort viele kleine aneinandergereihte, aber dennoch gemütlich aussehende bunte Häuschen und auch ein paar größere Häuser, die einen an England erinnerten. Wir waren angenehm überrascht, zumal wir vorher bei vielen Hostelbewertungen die Wörter “felt unsafe” und “party” gelesen hatten. Außerdem hatten wir – zugegeben nach einer Nacht im Zweierzimmer mit Doppelstockbett – ein Zimmer im obersten Geschoss mit Ausblick auf die Skyline.
Und natürlich kann Sydney mit einigen großartigen Monumenten aufwarten, die andere Städte nicht haben, allen voran das Opernhaus und die Harbour Bridge.
Wie wahrscheinlich alle Touristen, die dort hinkommen, haben wir beide Sehenswürdigkeiten aus nahezu jeder Perspektive fotografiert, aber man kann auch irgendwie nicht anders. Eigentlich muss ich sagen, dass die Oper tagsüber gar nicht so schön aussah, dafür war sie abends sehr schick. Und natürlich ist es toll, wenn man die Möglichkeit hat, direkt davorzustehen, und sie nicht nur auf Bildern anzuschauen.
Eigentlich wollten wir bis auf den großen Bogen der Harbour Bridge klettern, aber für das Geld, was wir dafür hätten bezahlen müssen, kann man fast eine ganze Woche im Hostel übernachten.
Das Stadtviertel, welches nah am Hafen gelegen ist, heißt “The Rocks” und schien zwar touristisch, aber man man konnte sich gut die Stadt vor hundert Jahren ohne Wolkenkratzer vorstellen. So richtig viel mehr gibt es von uns leider gar nicht zu erzählen, da wir nur zwei volle Tage in Sydney hatten und nur genau diesen einen Touristenausflug in die Hafengegend gemacht haben. Am Tag zuvor hatte mich eine Erkältung erwischt. Nun ja, muss eben auch mal sein ;-)

Saturday, October 2, 2010

Port Macquarie

Was zunächst nur ein passender Zwischenstopp nach sechs Stunden Greyhoundfahrt für uns sein sollte, entpuppte sich als gemütliches kleines Küstenstädtchen, welches einige Überraschungen für uns bereithielt. So sahen wir auf einem Wanderweg entlang eines Creeks eine riesige Kolonie Flying foxes. Daneben sollte es dort auch viele Koalas geben, die konnten wir leider nicht entdecken. Aber unser Weg, der durch einige Geocaches gelenkt wurde, führte uns zum Koala-Krankenhaus. Wie der Name schon sagt, werden hier kranke und aufgefundene Koalas behandelt, möglichst bis sie wieder in der Wildnis ausgesetzt werden können. Manche müssen aufgrund ihrer Verletzungen leider auch permanent dort bleiben. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit der University of Sydney Studien mit den Koalas durchgeführt. Wir waren zwar nicht zur Fütterungszeit dort, aber konnten einige Koalas beim Eukalyptusblättermampfen beobachten.

Weitere Überraschungen warteten auf uns beim Wandern entlang der Küste. Wir haben Wale gesehen! Natürlich hatte ich mein Fernglas an dem Tag nicht eingepackt, weil's am Vortag mit den Walen nicht geklappt hatte. Aber die ein oder andere Schwanzflosse und Atemfontäne konnte man sehen, weil sie sich wirklich relativ zur Küste aufhielten. Bemerkenswert war außerdem eine bunte Steinmauer entlang der Küste, bei der die Steine von unzähligen Leuten als Andenken bemalt wurden. Am Ende trafen wir noch auf eine Ansammlung von Pelikanen. In Erwartung eines einfachen Zwischenmahlzeit starrten sie alle in Richtung eines Tisches, wo die Angler ihre Fische ausnahmen.

Zuletzt will ich auch noch das Hostel mit dem lustigen Namen “Ozzie Pozzie” lobend erwähnen, da wir hier einen rundum guten Aufenthalt hatten. Der Wermutstropfen war das Aufstehen um 4 Uhr, da unser Greyhound nach Sydney in aller Frühe fuhr.

Friday, October 1, 2010

Bye bye Byron Bay


Byron Bay hat uns in Australien mit Abstand am Besten gefallen. Das lag natürlich nicht zu letzt daran, dass wir nicht im Hostel wohnen mussten, sondern bei Chris, dem australischen Kopterpiloten, übernachten konnten. Der Ort strahlte eine sehr relaxte Atmosphäre aus, und überall war mal mehr und mal weniger der Einfluss von Hippies zu bemerken. Seien es die tibetischen Gebetsflaggen, die an jedem dritten Haus hingen, die kleinen VW Bullys, die in den Straßen standen oder auch nur der bunt bemalte Briefkasten. Auf den Straßen hatte jeder einen Gruß oder ein Lächeln für Dich übrig. Daneben bemerkte man auch einfach ein paar vernünftige Entscheidungen die Umwelt betreffend. In Byron Bay war es das erste Mal auf unserer Reise, dass wir in den Läden gefragt wurden, ob wir eine Plastiktüte brauchen oder nicht, im Gegensatz zu den bisherigen Supermärkten, wo man schnell genug seinen wiederverwendbaren Beutel rausholen muss und ihn den Kassierern unter die Nase halten muss. Daneben wurden die Plastiktüten in Byron Bay für's Recycling in den Supermärkten gesammelt. Noch etwas anderes, was mir sehr positiv auffiel, waren kompostierbare Kaffeebecher. Ich bin nie so richtig ein Freund der coffee-to-go-Kultur gewesen, da ich finde dass man seinen Kaffee gemütlich trinken sollte und so noch ein Haufen Müll mehr produziert wird. Aber mit solchen Bechern könnt ich mich gut anfreunden. Und man fand sie im ganzen Ort, nicht nur in einzelnen Läden. Des Weiteren gibt es viele kleine Tante Emma-Läden in der Gegend, die unter anderem sehr leckeren Kuchen verkaufen (ein Brownie pro Tag mach gute Launie...). Ja, und man kann Fleisch kaufen...aber auch Tofu ;-)

Das nur als ein paar Beispiele, wieos es uns so gut gefallen hat. Wenn wir nochmal nach Australien kommen, dann machen wir mit Sicherheit einen Zwischenstopp in Byron Bay.