Saturday, September 20, 2014

Unser Urlaub neigt sich dem Ende entgegen. Morgen um die Zeit werden wir schon im Flugzeug sitzen. Wir danken für's Lesen und verabschieden uns mit ein paar ganz besonderen Bildern.
Hier haben wir unseren Walk entlang des Karangahake Gorge mit dem Rail Tunnel Loop vollendet. Da ich manchmal nicht mehr weiß wie ich Euch das beschreiben soll, hier einfach mal einige Bilder entlang des Wegs...

Wasserfall-Wandertag

Für heute hatten wir uns ein paar Walks ausgesucht. Der erste führte uns nach Waihi Beach, einem der vielen Surferparadiese. Von dort aus wollten wir zu den 28 m hohen Wrights Falls laufen. Doch leider war der Wanderweg nicht begehbar. Laut Schildern war er durch eine Flut so stark beschädigt, dass er vom Department of Conservation gesperrt wurde. Und das heisst hier nicht ein paar umgefallene Baumstämme, denn über die klettert man sonst häufig mal auf einem Wanderweg. Wir entschieden uns, nur die ersten 2,6 km des Wegs zur Orokawa Bay zu laufen. Es gab zwar erst einmal keinen Wasserfall für uns, aber eine verlassene Bucht mit Sandstrand (erstes Foto). Hinter uns wuchsen alte, knorrige Pohutukawas.
Sie hatten schon Blütenknospen angesetzt, die, wenn sie sich gegen Ende des Jahres öffnen, die Bäume in rot tauchen werden und deshalb auch den Namen New Zealand christmas tree bekommen haben. Nach dem Rückweg mussten wir uns stärken und fuhren zum nächsten Wanderweg nach Waikino. Im ehemaligen Bahnhof gibt es heutzutage das Station Cafe, wo sogar noch ein niedlicher Zug fuhr. Die Zugstrecke entstand im Zusammenhang mit Goldminen um 1900.
Leider ging die Fahrt nur nach Waihi und nicht nach Waikino zurück was schade war, denn die kleine Zugfahrt hätten wir gern mitgemacht. Dafür gönnten wir uns einen feinen Kaffee und einen großen Hikers Burger, genau das Richtige. Das gab genügend Energie für den nächsten Wanderweg. Hier hatte man eine ehemalige Zugstrecke zum Weg umgewandelt. Überreste einer alten Goldaufbereitungsfabrik,
der Victoria Battery, konnte man sich hier auf dem Weg anschauen. Nach kurzer Strecke gelangten wir an den schönsten Wasserfall unserer Reise, die Owharoa Falls. Schaut selbst auf dem Foto. Weiter ging es noch 4 Kilometer entlang des Ohinemura Flusses zu einem Wasserfall, der keinen Namen hatte und in keinem Prospekt beworben wurde. Dennoch staunt man immer wieder. Auf dem kleinen Abzweig dorthin war dann tatsächlich alles grün. Bäume und Sträucher dicht mit Moos bewachsen, aus dem Moos wuchsen Farne. Auf waagerechten Ästen reckten sich kleine Farn-Sprösslinge wie aufgereiht dem Licht entgegen. Zeit zum Umkehren. Bis zum Karangahake Gorge, einer Felsenschlucht weiter entlang des Weges, hätten wir es nicht mehr geschafft.
Aber das ist die Geschichte für den nächsten Tag.

Friday, September 19, 2014

Entschleunigung

Das Schicksal hatte entschieden. Aufgrund zu starken Windes fand die Fahrt zur Vulkaninsel am Mittwoch nicht statt. Schade, aber es war sicher besser so. Wir hatten auch das kleine Tourboot am Tag vorher gesehen und sowieso schon die Tabletten gegen Übelkeit eingepackt. Bei Wind wäre es sicher kein Spaß gewesen. Am nächsten Tag bestand “a good chance”, dass die Tour stattfindet. Nun waren wir extra so weit gefahren! Sollten wir noch warten, und dann würde es am nächsten Tag vielleicht auch nicht stattfinden?
Ob der Wind von einem Tag auf den anderen aufhörte? Wir machten einen Haken an die Sache und fuhren ins nahegelegene Ohope. Und hier wurden wir reichlich entschädigt. Ein wunderschöner, nahezu menschenleerer Strand. Fester Sand, auf dem man ewig laufen konnte. Hier war der Wind unser Glück, denn er hatte unzählige verschiedenartige Muscheln ans Land gepült. Möwen und Oystercatcher (auf dem Foto) waren unterwegs, um die Muscheln zu finden, die noch Bewohner in sich trugen.
Die Sonne schien, man konnte - natürlich! - direkt am Meer mitsamt öffentlicher Toilette parken. Wir stiegen aus und spazierten einfach los. Herrlich! So ein bißchen Entschleunigung tat - nach mehreren Tagen, an denen wir hauptsächlich gefahren waren - sehr gut. Am Ende des Strands konnte man noch zum Aussichtspunkt emporsteigen. Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass manche Kiwis zu solchen Orten joggen, während man selbst beim Aufstieg keine Luft mehr bekommt. Aber man kann es ja auch übertreiben! ;-) Während man so unterwegs ist, überlegt man auch immer, wo man wohnen würde, wenn man in Neuseeland leben würde. Das ist nicht so einfach zu beantworten, weil es eigentlich überall schön ist. Aber Ohope Beach wäre doch einer der Favoriten. Der Abend endete übrigens im Wasser. Und zwar im Hot pool!
Unser Campingplatz in Omokoroa Beach hatte gleich drei Stück mit unterschiedlichen Temperaturen (von 34° bis 40°C). Nachdem wir auf einem kurzen Spaziergang noch einen Beutel Orangen vom Straßenstand mit Vertrauenskasse geholt hatten, haben wir den Tag dort bei wohligen Temperaturen im Pool ausklingen lassen.

Thursday, September 18, 2014

Nachtrag: Wandertoilette(n) Nr. 2

Jetzt habe ich Euch doch glatt die erwähnten Toiletten in den Redwoods vorenthalten. Das Bloggen gestaltet sich derzeit auch etwas schwierig, denn mein Netbook, das schon ein paar Jahr auf dem Buckel hat, ist des Reisens müde. Erst tauchte es alles in rot, momentan hat es sich für türkis entschieden. Falls keine Posts mehr kommen, dann hat es das Zeitliche gesegnet. Ich hoffe es hält noch die letzten Tage durch. Auf der anderen Seite fänd ich es ja gut, ein Stück Technik solange zu benutzen bis es tatsächlich nicht mehr geht. Aber genug davon, hier ist das Bild:

Wednesday, September 17, 2014

Auf dem Thermal Explorer Highway nach Whakatane

Der Dienstag war wieder ein Tag an dem wir ungefähr 300 km schaffen wollten, denn unser nächstes Ziel hieß Whakatane. Wir wollten von dort aus Neuseelands einzige aktive Vulkaninsel "White Island" besuchen. Das Wetter versprach am Mittwoch sonnig zu werden, deshalb wollten wir am Abend vorher in Whakatane sein. Ursprünglich hatten wir geplant, über Gisborne und dann um das East Cape zu fahren, aber die Zeit dafür hatten wir nicht. So nahmen wir den Thermal Explorer Highway, der durch geothermisch aktives Gebiet führt.
Wir waren früh unterwegs, so gab es den ersten Pausenkaffee in Taupo. Der dort gelegene riesige See ist eigentlich auch ein Krater und quasi aus einer Vulkanexplosion vor langer Zeit entstanden. Weiter ging es nach Rotorua, dort gab es Schwefelgeruch für die Nase und dampfende “Hot pools” und blubbernde “Mud pools” für's Auge. Anschließend haben wir uns noch einen (leider nur) kurzen Spaziergang durch den Redwood Grove gegönnt.
Auf den Fotos seht Ihr wie schön das war. Unsere schönste Wandertoilette der Welt bekam hier ziemlich Konkurrenz (siehe Foto). Länger haben wir uns aber nicht aufgehalten, es rief Whakatane (sprich Fakkatani). Im Winter ziemlich ausgestorben, konnte man sich die Menschenmassen, die hier im Sommer auflaufen, sehr gut vorstellen (aber wollte man eigentlich auch nicht). Sowieso sind wir von unserer Reisezeit sehr angetan. Mit uns stehen auf dem Campingplatz meist nur ein oder zwei andere Camper Vans, und die Attraktionen sind vergleichsweise leer. Die Buchung des Ausflugs gestaltete sich allerdings entgegen der Gewohnheiten schwierig, denn es ist immer vom Wetter abhängig, ob die Tour stattfindet. So sollten wir gegen 19 Uhr nochmal vorbeikommen, um zu fragen ob ja oder nein.
Zugegeben, eigentlich sollten wir anrufen, aber das Telefonieren wollten wir uns sparen, und das indische Restaurant “Spice Guru” lag quasi direkt daneben ;-) Zehn vor sieben, typisch deutsche Pünktlichkeit, wusste es der Skipper immer noch nicht. Am nächsten Morgen 8 Uhr sollte der Campingplatz angerufen werden. So gingen wir schlafen und wussten gar nicht, was uns am nächsten Tag erwartet.

Monday, September 15, 2014

Gen Norden mit dem Auto

Auch heute mussten wir einige Kilometer überwinden, um genauer zu sein sind wir von Upper Hutt, wo wir zuletzt übernachtet hatten, nach Napier gefahren. Unterwegs waren wir dabei vor allem durch Farmland, grüne Hügel übersät mit Schafen oder Kühen. Sehr schön anzuschauen, aber über das Meer der Hawke's Bay haben wir uns dann trotzdem sehr gefreut. Dennoch gab es für uns heute auch noch eine tolle Entdeckung. Auf unserer Strecke lag Mount Bruce, und dort gibt es das Pukaha Wildlife Centre, das sich dem Schutz der einheimischen Vogelwelt verschrieben hat. Eine willkommene Pause. Man konnte durch ursprünglichen Wald spazieren, in denen zum Beispiel Kakas, Hihi (Stitchbird) oder Kokako (Foto) untergebracht waren. Im Cafe gab es natürlich Cafe latte und ein leckeres Stück Kuchen für uns.
Aber das beste waren die zwei Kiwis, die wir dort beobachten konnten. Insgesamt gibt es in Neuseeland sechs verschiedene Spezies, diese hier gehörten zu den Northern Island brown kiwis. Und was ganz besonders war, einer davon war gar nicht braun sondern weiß. Ganz selten, wenn die Eltern die richtigen Gene haben, dann kommt auch mal ein weißer Kiwi auf die Welt. Ein Albino ist es aber nicht. In diesem Fall war es ein Weibchen und hieß Manukura. Sie lebte dort mit einem männlichen Kiwi, und man hofft dass sie ein Pärchen werden. Falls dem so ist, können wir sagen: sie hatte die Hosen an.
Die beiden Kiwis waren im Dunkelhaus zu beobachten, wo man deren Tagesrhythmus umgekehrt hat, damit Besucher sie beobachten können. Deshalb gibt es hier keine Fotos von den beiden. Aber Spaß gemacht hat es alle Mal, die zwei zu beobachten, wie sie mit den langen Schnäbeln in der Erde nach Futter stocherten.

Gen Norden mit der Fähre

Heute haben wir nicht viel zu berichten, denn der Hauptteil des Tages war die Überfahrt mit der Fähre (siehe Foto) von Picton auf der Südinsel nach Wellington auf die Nordinsel. Dabei haben wir uns die Zeit bis zur Abfahrt in Picton am Hafen und im Cafe vertrieben.
Bei der Überfahrt klappte alles gut, wenngleich es ziemlich aufregend ist. Mit dem Auto auf die Fähre macht man ja nicht alle Tage. Den Marlborough Sounds konnten wir bei Sonne auf Wiedersehen sagen (Blick auf Picton auf dem Foto unten), danach über die Cook strait und auf nach Wellington. Hier haben wir uns nicht lange aufgehalten, sagen wir mal vielleicht zwei Minuten, denn wir hatten nicht viel Lust auf Autofahren in der Stadt und wollten weiter bis zum Campingplatz in Upper Hutt. Denn nun geht es auf in Osten der Nordinsel.

Sunday, September 14, 2014

Wander-Annehmlichkeiten

Auf dem Foto seht Ihr die schönste Wildnistoilette der Welt, so weit wir das beurteilen können, beziehungsweise deren Waschbecken. Die mussten wir Euch noch zeigen. Sie befand sich in der Ship cove, unserem Wanderstartpunkt ;-)

Cruise'n'walk

Cruise'n'walk - das war unser heutiger Tagesausflug. Für Touristen, die wenig Zeit haben oder nur einen Tag auf dem Queen Charlotte Track wandern wollen, gibt es vielerlei Angebote. In diesem Fall bedeutete es, dass man von Picton aus mit dem Boot zum Anfangspunkt des mehrtägigen Wanderwegs gebracht wird, der Ship Cove, an welcher Captain Cook 1770 vor Anker ging. Dann wandert man ungefähr 5 Stunden zu einem weiteren Punkt entlang des Tracks, dem Endeavour Inlet, wo man wieder mit dem Boot abgeholt wird.
Eine feine Sache, wobei wir uns unter Cruise etwas anderes vorgestellt hatten. Ein großes ruhiges Boot, wo man nach Flora und Fauna Ausschau haltend gemütlich gefahren wird. Das Boot war etwas kleiner, um nicht zu sagen sehr klein. Die insgesamt neun Gäste passten gerade so herein, dazu Gepäck, für Leute die den Track ohne großen Rucksack wandern wollen und drei Fahrräder, für die Leute, denen nur Wandern nicht Abenteuer genug ist. Daneben werden auf so einer Fahrt auch gleich noch Versorgungsgegenstände für die Anwohner mitgenommen, denn ab einer bestimmten Strecke gibt es keinen Zugang mehr per Auto. So fuhr neben uns auch das Mailboat, wobei ich nicht weiß ob es heutzutage mehr Mail oder mehr Touristen transportiert. Das Wetter wechselte und bei uns wechselte die Gemütslage, ob wir vom Wanderweg etwas sehen oder nur im Nebel unterwegs sein würden. Pünktlich zur Ankunft begann der Regen.
Wir hatten am Vortag schon mitleidige Blicke von den Kiwis geerntet auf die Frage was wir am nächsten Tag machen. Eine Frau auf dem Boot sagte uns noch, es wäre nicht so schlimm, man ist ja die meiste Zeit unter dem Blätterdach. Da hatte sie schon Recht. Allerdings kommt das Wasser irgendwann auch von unten, manchmal wanderten wir im Bachbett, weil das Wasser entlang des Wanderwegs die Hügel hinunterfloss. Kurz gesagt, irgendwann nützte auch die Regenkleidung nichts mehr. Aber jammern ging nicht, das Boot holte uns 15 Uhr an besagtem Punkt ab und bis dahin galt es 15 km zu laufen – Regen oder nicht. Außerdem, es wäre nicht so schön grün wenn es nicht oft regnen würde. Und ganz nebenbei erwähnt wurde man durch die Landschaft mehr als entschädigt. Zugegeben, das erste Stück ging steil nach oben. Der Weg war übersät mit Steinen, durch den Regen rutschig und dazu der bereits erwähnte Bach. Während wir dort schnaufend und keuchend wanderten, dachte keiner von uns, dass wir irgendwann am Ziel ankommen und man wünschte sich man hätte statt der 5-h-tour die 3-h-tour gewählt, die ebenfalls angeboten wurde. Aber nach zwei Stunden wandelte es sich.
Der Regen wurde zu Nieseln, das später sogar der Sonne Platz machte. Der Weg wurde ebener und sehr gut zu laufen. Es trocknete sogar die Jeans an den Oberschenkeln! An der Furneaux Lodge beim Abholpunkt gab es einen feinen Kaffee. Die Cruise zurück war tatsächlich auch eine Cruise, denn wir hatten ein größeres Boot. Auch das Ausschau halten lohnte sich, denn in der Bucht vor Picton besuchten wir eine Delphinmama namens "Woody" mit ihrem Kalb. So kamen wir geschafft aber sehr zufrieden wieder in unserem fahrenden Zuhause an.

Friday, September 12, 2014

Kino mit Pinguin

Heute haben wir uns von Blenheim Richtung Picton aufgemacht, und zwar nicht über die direkte Verbindung, sondern über Havelock und den Queen Charlotte Drive. Dieser schlängelt sich am gleichnamigen Sound entlang, ist für den Fahrer durch die vielen Kurven alles andere als entspannend, entschädigt aber durch grandiose Ausblicke aufs Meer. Man mag die Wortwahl als übertrieben empfinden, aber glaubt mir, das ist sie nicht. Diesmal hatte das Meer ein anderes Türkis, wir haben uns auf Petrol geeinigt. Auch der leichte Regen konnte uns diese Aussicht nicht vermiesen. Unterwegs fanden wir einen Aussichtspunkt, gleich mit einem “1 hour- coastal loop track”, den ließen wir uns nicht entgehen. Wir blickten durch dichten Pflanzenwuchs aufs Meer, wanderten unter baumhohen Farnen, hörten den Bellbirds zu und wurden am Ende noch mit einem Regenbogen über Havelock belohnt.
Bei Ankunft in Picton schauten wir in der i-site vorbei, der Touristeninformation, und waren vom dortigen Service sehr angetan. Denn nun haben wir die Tickets für das Boottaxi in der Tasche, das uns morgen zur ersten Station des Queen Charlotte Tracks bringt und nach fünf Stunden Wanderung wieder abholt. Auch die Fähre nach Wellington für den Sonntag ist gebucht. Da wir heute recht zeitig losgefahren waren, blieb nun noch Zeit für Einkauf, Kaffee und Big Beef Burger und einen Kinobesuch. Letzterer wieder typisch für Neuseeland: der Kinokartendrucker wollte nicht. Macht nix, sie erkennen uns dann wieder wenn wir zum Film kommen. Würde man sich in Deutschland ja unwohl fühlen, man hat bezahlt und nicht mal ein Papier in der Hand. Das Kino war in einem Gebäude zusammen mit einem Aquarium, dem wir gar nicht soviel Beachtung geschenkt hatten. Als wir wiederkamen, war jemand anderes an der Kasse. Aber er wusste Bescheid, dass wir kommen. Wir waren, so wie am Vortag in Blenheim auch schon, die einzigen Gäste. Der freundliche Mann erklärte uns wie wir zum Kino gelangen, nämlich einmal durch das Aquarium durch. Dort ist der Kinosaal und da die Toiletten. Ach ja, und guckt ganz genau, denn wir haben gerade einen kleinen Pinguin...Und fragt sich nun noch jemand, wieso man hier Urlaub macht?

Kindergärten

Am Ende des Peninsula Walks auf dem letzten Stück Weg zum Van zurück gab es neben den erwachsenen Robben auch noch eine besondere Überraschung. In einem kleinen Gewässer, das vom Meer abgeteilt war, sahen wir aus der Ferne einigen Tumult. Beim Näherkommen entpuppte es sich als ein Kindergarten für Robben. Was für ein Spaß. Die Kleinen schwammen und spielten und erprobten Ihre Bewegungskünste im Wasser. Und zwar so, als würden sie es direkt für die zusehenden Leute aufführen.
Manche schwammen auf einer Seite und hielten Schwanz- und Seitenflosse über dem Wasser zusammen. Wenn mehrere Robbenkinder im Kreis schwammen, musste man lachen denn es erinnerte wirklich an Kunstschwimmer. Andere drehten sich behende im Wasser oder neckten sich gegenseitig. Ein paar waren schon müde geworden und ruhten sich am Rand des Gewässers aus. So niedlich und so nah! Dabei sahen sie durch das trockende Fell ganz plüschig aus und viel größer als die Artgenossen im Wasser. Ihr könnt Euch vorstellen dass wir dort einige Zeit zugebracht haben.
Am nächsten Tag auf dem Weg nach Blenheim gab es einen weiteren Kindergarten zu beobachten. Hier führte ein Wanderweg einen Bachlauf entlang den Hügel hoch bis zum Ohau-Wasserfall. Im Becken unterm Wasserfall der nächste Kindergarten. Ein Hinweisschild informierte uns, dass die Robben noch während sie von der Mutter ernährt werden, die Tage vorwiegend hier verbringen, und nur ab und zu eben zur Fütterung zur Mutti am Meer zurückkehren. Dabei ist scheinbar auch kein älteres Tier als Aufpasser dabei. So klein und schon so weit unterwegs!

Thursday, September 11, 2014

Kaikoura

Beim letzten Neuseelandbesuch hatte man von Kaikoura den Eindruck, dass es vor allem ein Touristenörtchen ist. Klar, mit schöner Landschaft und klar, man kann dort Wale, Delphine und Robben sehen. Aber je häufiger man es las, desto mehr wollte man auf den ganzen Trubel verzichten. Weit daneben gelegen. Natürlich ist es ein Touristenort, aber ein sehr sehr schöner. Jetzt im ausgehenden Winter ist es auch etwas leerer. So konnte man Kaikoura mitsamt seiner Sehenswürdigkeiten in vollen Zügen genießen.
Kaikoura ist malerisch an der Kaikoura-Halbinsel gelegen. Im Hintergrund erheben sich bereits erwähnten Berge der Kaikoura Range. Schaut man in die eine Richtung, wähnt man sich in den Alpen, in der anderen Richtung ist es dann die Karibik.
Für uns gab es hier die erste Wanderung, nämlich einmal um die Halbinsel herum an der Küste entlang. Man kann sich fast nicht sattsehen, und der Fotoapparat ist ständig im Einsatz. Trotzdem kann man die Landschaft mit einem Foto gar nicht richtig einfangen. Wir haben es trotzdem versucht. Unterwegs sieht man hier das älteste Haus der Stadt, das sogenannte Fyffe-House (siehe Foto), das ein Walfänger 1842 erbaut hat. Heute fängt man die Wale hier glücklicherweise nur noch mit dem Fotoapparat ein.
Die Wanderung führt auch am Whalers watchpoint vorbei. Eine Walflosse aus der Ferne war uns zwar nicht vergönnt, aber dafür eine Robbenkolonie. Die schlafenden Robben auf den Küstenfelsen nimmt man zunächst gar nicht wahr. Aber wenn sich der vermeintliche Stein plötzlich bewegt, schaut man doch etwas genauer, und dann entdeckt man immer mehr. Gegen Abend am Ende unserer Wanderung sind wir aber buchstäblich fast über die ein oder andere Robbe gestolpert. Sie kommen dann nämlich manchmal zum Schlafen auch an (leider auch auf) die Straße.

Kaffeepause

Kleiner Zwischenstopp auf dem halben Weg von Kaikoura nach Blenheim. Die Kaffeekultur stimmt hier einfach...