Sunday, September 14, 2014

Cruise'n'walk

Cruise'n'walk - das war unser heutiger Tagesausflug. Für Touristen, die wenig Zeit haben oder nur einen Tag auf dem Queen Charlotte Track wandern wollen, gibt es vielerlei Angebote. In diesem Fall bedeutete es, dass man von Picton aus mit dem Boot zum Anfangspunkt des mehrtägigen Wanderwegs gebracht wird, der Ship Cove, an welcher Captain Cook 1770 vor Anker ging. Dann wandert man ungefähr 5 Stunden zu einem weiteren Punkt entlang des Tracks, dem Endeavour Inlet, wo man wieder mit dem Boot abgeholt wird.
Eine feine Sache, wobei wir uns unter Cruise etwas anderes vorgestellt hatten. Ein großes ruhiges Boot, wo man nach Flora und Fauna Ausschau haltend gemütlich gefahren wird. Das Boot war etwas kleiner, um nicht zu sagen sehr klein. Die insgesamt neun Gäste passten gerade so herein, dazu Gepäck, für Leute die den Track ohne großen Rucksack wandern wollen und drei Fahrräder, für die Leute, denen nur Wandern nicht Abenteuer genug ist. Daneben werden auf so einer Fahrt auch gleich noch Versorgungsgegenstände für die Anwohner mitgenommen, denn ab einer bestimmten Strecke gibt es keinen Zugang mehr per Auto. So fuhr neben uns auch das Mailboat, wobei ich nicht weiß ob es heutzutage mehr Mail oder mehr Touristen transportiert. Das Wetter wechselte und bei uns wechselte die Gemütslage, ob wir vom Wanderweg etwas sehen oder nur im Nebel unterwegs sein würden. Pünktlich zur Ankunft begann der Regen.
Wir hatten am Vortag schon mitleidige Blicke von den Kiwis geerntet auf die Frage was wir am nächsten Tag machen. Eine Frau auf dem Boot sagte uns noch, es wäre nicht so schlimm, man ist ja die meiste Zeit unter dem Blätterdach. Da hatte sie schon Recht. Allerdings kommt das Wasser irgendwann auch von unten, manchmal wanderten wir im Bachbett, weil das Wasser entlang des Wanderwegs die Hügel hinunterfloss. Kurz gesagt, irgendwann nützte auch die Regenkleidung nichts mehr. Aber jammern ging nicht, das Boot holte uns 15 Uhr an besagtem Punkt ab und bis dahin galt es 15 km zu laufen – Regen oder nicht. Außerdem, es wäre nicht so schön grün wenn es nicht oft regnen würde. Und ganz nebenbei erwähnt wurde man durch die Landschaft mehr als entschädigt. Zugegeben, das erste Stück ging steil nach oben. Der Weg war übersät mit Steinen, durch den Regen rutschig und dazu der bereits erwähnte Bach. Während wir dort schnaufend und keuchend wanderten, dachte keiner von uns, dass wir irgendwann am Ziel ankommen und man wünschte sich man hätte statt der 5-h-tour die 3-h-tour gewählt, die ebenfalls angeboten wurde. Aber nach zwei Stunden wandelte es sich.
Der Regen wurde zu Nieseln, das später sogar der Sonne Platz machte. Der Weg wurde ebener und sehr gut zu laufen. Es trocknete sogar die Jeans an den Oberschenkeln! An der Furneaux Lodge beim Abholpunkt gab es einen feinen Kaffee. Die Cruise zurück war tatsächlich auch eine Cruise, denn wir hatten ein größeres Boot. Auch das Ausschau halten lohnte sich, denn in der Bucht vor Picton besuchten wir eine Delphinmama namens "Woody" mit ihrem Kalb. So kamen wir geschafft aber sehr zufrieden wieder in unserem fahrenden Zuhause an.

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