Monday, July 26, 2010


In Australien muss man sehr weite Distanzen überwinden. Dafür eignen sich Flugzeug oder Bus. Wir entschieden für unsere Reise nach Cairns für den Greyhoundbus, da man so zumindest etwas von der Umgebung sehen würde. Diese Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Und so würden wir endlich raus aus dem Zentrum der alkoholisierten Touristen entkommen. So reisten wir in einem großen, komfortablen und klimatisierten Reisebus durch das australische Outback. Der Fahrer scherzte, zum Beispiel dass kein Alkohol oder sonstige Drogen im Bus erlaubt seien, weil es das Gesetz verbietet, aber vor allem weil's der Fahrer auch nicht darf. Wir staunten über die ersten Roadtrains, LKWs mit drei bis zu fünf Anhängern. Zuhause wäre so etwas undenkbar!
An der Umgebung konnten wir uns nicht sattsehen. Am meisten faszinierten uns die unzähligen Termitenhügel, die in allen möglichen Farben in der Landschaft verstreut sind. Wir sahen weiße, schwarze, grüne, gelbe, beigefarbene, braune, ockerfarbene, rotbraune und graue Termitenhügel in allen möglichen Formen und Farben. Der Bus schaukelte uns schön in den Schlaf, aber man traute sich nicht, die Augen zu schließen, da man nichts von der Landschaft verpassen wollte. An den Bäumen, deren Kronen grün waren, zeugten die schwarzen, verkohlten Stämme vom letzten Buschfeuer. Es gibt hier Bäume mit richtig weißer Rinde, an denen man den Kontrast besonders gut sehen konnte. Ab und an sah man Rauch, und einmal brannte es sogar. Bei den Schildern am Straßenrand, die die Feuergefahr anzeigten, war der Zeiger auf “very high” gerichtet. Ich glaube es gab nur noch eine oder zwei Stufen darüber. Aber in den Northern Territories (oder zumindest wo wir waren) gehört das Feuer zum Lauf der Natur. So gibt es feuerresistente Pflanzen, und die Feuer scheinen sich nicht so massiv ausbreiten zu können.
Insgesamt waren wir knapp sechs Stunden mit dem Bus unterwegs. Das machte aber nichts, weil spätestens nach zwei Stunden eine Toilettenpause und nach vier bis sechs Stunden eine längere Pause gemacht wird, wo man die Beine ausstrecken kann. Außerdem war der Bus nie vollbesetzt, so dass man sich notfalls über zwei Sitze ausbreiten konnte. Allzu lange wollten wir dennoch nicht fahren, denn bei der nächsten möglichen Station wären wir mitten in der Nacht angekommen. Wir entschieden uns deshalb, in Mataranka auszusteigen, auch wenn dort nur 250 Menschen wohnent. Wie sich herausstellen sollte, war das die absolut richtige Entscheidung...




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