Saturday, February 19, 2011

Birnen Business - Teil 1

Das Fazit nach 4 Tagen Birnenpflückerei: blaue Schienbeine, zerkratzte Arme und 7,1 Tonnen gepflückte Birnen. Na das klingt jetzt ganz furchtbar, so schlimm ist es aber gar nicht.

Aber jetzt erstmal der Reihe nach. Dienstag früh 7 Uhr fanden wir uns am Orchard ein. Es ist ein kleiner, familienbetriebener Orchard (siehe Foto) mit einem sympathischen Chef – Dennis. Nachdem wir mit Pflückerkorb und Handschuhen ausgestattet eine kurze Einweisung erhalten hatten, ging es gleich ran an die Birnen. Nach einer Weile merkt man, dass der Boss mit seinen Tipps Recht hat. So schätzt man das Gewicht eher mit den Händen ein als dass man es den Birnen ansieht. Als Anfänger denkt man, man sieht es den Früchten an, ob sie groß genug sind.

Die Birnen werden mit Stiel gepflückt, denn wenn dieser abgebrochen ist, verletzt man damit die anderen Birnen im Korb bzw. wenn er ganz fehlt, wird die Birne eher schlecht , oder sie wird nicht exportiert. Das weiß ich nicht mehr so genau (wahrscheinlich beides). Damit der Stiel auch wirklich dranbleibt (was mir trotzdem nicht immer gelingt), hebt/dreht man die Birne quasi vom Ast ab. Während die Hände das Gewicht prüfen und die Birne pflücken, gucken die Augen, wo die nächste Birne hängt und ob sie schwarze Stellen aufweist (die dürfen nicht mit). Und so pflückt man sich von Birne zu Birne, Ast zu Ast und Baum zu Baum.

Gepflückt wird in “Bins”, große Holzkästen, die 300 oder 400 kg Birnen fassen. Nach denen wird man auch bezahlt. Für eine der kleineren 300 kg-Bins gibt es je nach Sorte um die 30 Dollar. Am ersten Tag haben wir davon fünf geschafft, da kann man sich den Verdienst mal ausrechnen (oder lieber nicht). Aber man steigert sich. Jeder hat eine dreibeinige Leiter (die verantwortlich für meine blauen Schienbeine ist, aber das meiste ist vom ersten Tag, man ist ja lernfähig), die man sich so platzieren muss, dann man auch die obersten Früchte erreicht. Höhenangst darf man also nicht haben, frei nach dem Motto: You can't reach the top, that's it with the job. Ist aber auch verständlich.Zum Glück haben wir damit kein Problem. Außerdem sind die Leitern durch das dritte Bein sehr stabil ;-)

Ansonsten kann man sich seine Zeit selbst einteilen. Wenn man mehr Pausen macht, schafft man weniger Bins und bekommt damit weniger Geld und umgekehrt. Da der Van gleich am Orchard geparkt wird, können wir uns in der Pause zum Glück mit einem frischgebrühten Kaffee versorgen.

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