Wednesday, February 9, 2011

Die Suche nach dem Apfeljob

So viele Apfelplantagen (“Orchards”) hatten wir in der Gegend um Motueka und Richmond gesehen, so dass wir optimistisch waren, ganz schnell einen Job als Apfelpflücker zu finden. So fuhren wir aus, um die Orchards zu besuchen und nach Arbeit zu fragen.

Puh, das war gar nicht so einfach. Viele Betriebe hatten schon genug Arbeiter oder sogar Wartelisten. Wir fuhren kreuz und quer (und auch ein wenig planlos) in der Gegend herum – ohne Ergebnis. Einem Bekannten vom Festival ging es genauso.

Am Ende des Tages waren wir frustriert und kaputt. Ich hatte in der Samstagszeitung eine Annonce gesehen, dass Pflücker gesucht werden und gestern dahin getextet. In Neuseeland ist eine Bewerbung per SMS, oder “text”, wie es hier heißt, zumindest beim Äpflepflücken gar nicht so abwegig.

Heute früh wurden wir tatsächlich für 15 Uhr zum “interview” eingeladen. Das war schon erst einmal eine Erleichterung.

Vorher wollten wir noch ein paar andere Plantagen abfahren. Wir entdeckten einen kleinen, gemütlichen Orchard. Da hätte ich mir schon richtig den kleinen Scottie inmitten von Apfelbäumen und uns mit dem Pflückerrucksack vorstellen können. Der Besitzer hatte aber leider seine Äpfel “outgesourct” (schrecklicher Begriff). Allerdings war er sehr nett, und hat uns eine detailgetreue Skizze gezeichnet mit dem Weg zu zwei anderen Orchards. Dort fragten wir auch, einer war schon “sorted” (also quasi mit Arbeitern versorgt), der andere nahm nur Leute für die ganze Saison (die so bis Ende April/Anfang Mai) andauert. Dabei muss man sagen, die Absage war mit einem kleinen Plausch verbunden und sehr freundlich. Zwei Telefonnummern von Birnenplantagen wurden uns noch mit auf den Weg gegeben, die auch schon voll waren. Immerhin schrieben sich alle unsere Telefonnummer auf, falls kurzfristig jemand abspringt (was wohl auch häufig vorkommt).

Nun ja, wir hatten ja noch unser Interview. Drei andere Leute waren dort schon vor Ort, ein deutsches Pärchen und eine junge Australierin, alle mit Pflückerfahrung. Uns wurde ein wenig über die Arbeit erzählt, gezeigt, wie man mit den Leitern umzugehen hat usw. Am Ende wurden wir entlassen mit der Information, dass wir Freitag erfahren, ob wir eingestellt werden. Da wir keinerlei Erfahrung bis auf unseren helpx-Aufenthalt in Australien hatten, haben wir nicht das Gefühl, dass am Freitag das Telefon klingelt, äh, wir eine SMS bekommen.

So ist im Moment irgendwie alles in der Schwebe. Wir fragen uns fast, ob es den ganzen Aufwand wert ist, für drei Monate Visumverlängerung (die man nicht einmal zu 100% bekommt). Vielleicht sollte man sich etwas suchen, wo man selbst Erfahrung vorweisen kann und man nicht für den Mindestlohn arbeitet? Naja, immerhin sahen die Äpfel sehr lecker aus! Und abends auf dem Campingplatz haben wir gleich noch ein Foto vom angrenzenden Orchard gemacht ;-)

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