Wednesday, April 13, 2011

Das angenehme Ende der Welt

...befindet sich nach neuesten Erkenntnissen in Kinloch. ;-) Dieses liegt am “Kopf” des Lake Wakatipu, Neuseelands längstem See (es gibt immer ein Attribut, entweder der tiefste, der zweittiefste, der längste etc.).
Man muss erst durch Queenstown durch, dann nach Glenorchy, wo es immerhin noch ein paar Shops und Cafes gibt, obwohl es scheinbar die Einwohnerzahl meines Heimatdorfes hat, und das sind nicht so viele; außerdem nennt es sich township, aber das nur am Rande. Von dort aus sind es jedenfalls nochmal 28 km, davon einige auf einer sehr nervigen, weil schlechten Schotterstraße. Aber dann, dann erreicht man ein paar Bungalows, eine Lodge und den dazugehörigen DOC-Campingplatz, alles idyllisch am See gelegen, umrahmt von riesigen, zerklüfteten Bergen. Es könnte das Paradies sein, wenn man erstens nicht schon am Abzweig dorthin einige Kilometer vorher vorbeigefahren wäre (es gibt tatsächlich einen Ort namens Paradise, den ich aber nicht gesehen habe, weil man wohl nur mit Allradantrieb dorthin kommt), und wenn es zweitens nicht Horden von Sandflies geben würde. Aber es ist einfach wunderschön, und in dieser Jahreszeit auch recht verlassen.

Ganz am Ende der Welt ist es dann doch wieder nicht, denn abermals 12 km Schotterstraße entfernt beginnen die bekannten mehrtägigen Wanderwege namens Caples und Greenstone tracks. Dort habe ich ligi und zwei andere deutsche Wanderer abgesetzt, naja sagen wir da wo die Schotterstraße plötzlich von einem Fluss unterbrochen wurde, und habe nun den Van für mich, während ligi sich auf beim Wandern vergnügt (ob dieser Ausdruck der Richtige war, wird sich bald herausstellen).

Achso, warum es das angenehme Ende der Welt ist? Man darf in der Lodge gegen ein paar Dollar duschen, und man hat auf dem Campingplatz Internet (3G), und zwar richtig Gutes! So könnte man es (mit ausreichenden Vorrat an Narhungsmitteln und dank unserer tollen Drittbatterie) eine Weile aushalten.

P.S. Es scheint sich bisher noch niemand die Mühe gemacht zu haben, über Kinloch oder Glenorchy (zumindest die neuseeländischen) bei Wikipedia oder Wikitravel einen Eintrag zu schreiben. Das man sowas noch erlebt.

No comments:

Post a Comment