Saturday, April 23, 2011

Über den Haast Pass ins Westland

Nachdem der ligi erschöpft, aber wohlbehalten und vor der panic time (da, wo üblicherweise ein Suchtrupp losgeschickt wird) von seiner Wanderung zurück war, machten wir uns langsam und gemütlich auf den West zur Westküste. Über den Haast Pass sollte es gehen, durch den Mount Aspiring Nationalpark. Eine wunderschöne Gegend erwartete uns, Wälder mit viel Moos, Farnen, Wasserfällen und blauen, klaren Flüssen. Entlang der Straße gab es zahlreiche Wanderwege und viele DOC-Camps.
Für eine Strecke, die man in gut zwei Stunden fahren kann, nahmen wir uns vier Tage Zeit. So übernachteten wir am Kopf des Lake Wanaka, danach auf einem Platz, der die Morgensonne einfing und wo man einen Ausblick auf zwei Täler hatte (drittes Foto), einem weiteren Platz, bei dem das Auto von einem Fantail umflattert wurde (davon bald mehr) und zu guter Letzt am Lake Paringa (letztes Foto).
Der letzte Platz war nicht gleich so geplant, eigentlich wollten wir mal wieder auf einen richtigen Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten fahren. Dafür hatten wir uns Haast ausgesucht, der erste Ort nach dem Haast Pass, auf unserer Karte in großen Buchstaben verzeichnet, Zivilisation versprechend. In Wahrheit war es ein Dörfchen (und dieses war nun wirklich kleiner als mein Heimatdorf). Würde man sich alles wegdenken, was mit Tourismus zu tun hatte, gäbe es fünf Häuser, deren Bewohner dann wohl arbeitslos wären. Die Zivilisation war noch weit entfernt: Es gab keinen Handyempfang und somit kein Internet für uns, und der Campingplatz mitsamt dort angebotenem Netz war uns zu teuer. Lustigerweise gab es im Supermarkt ein paar PC's mit Internet. Für den eingeworfenen Dollar bekamen wir ganze 10 Minuten, in denen wir herausfanden, dass wir Emails hatten und nun noch dringender ins Netz wollten. Nun ja, wir fuhren weiter gen Norden, da würde es schon irgendwo klappen. Dafür waren die DOC-Plätze und der Mt. Aspiring Nationalpark sehr schön. An einer der steil neben der Straße aufragenden Bergwände zählten wir vier Wasserfälle. Wir waren von Urwald umgeben, der einem das Gefühl gab, man könnte in Südamerika oder Afrika sein. Der Haast Pass ist also wirklich nicht nur eine Straße zum Durchfahren.

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