Thursday, April 14, 2011

Wandertag – Teil 2

Los ging die Wanderung vom DOC-camp aus über eine Schwingbrücke, die über den Routeburn river führt. Dieser Fluss kann bei anhaltendem Regen auch schonmal den Campingplatz überschwemmen. Man solle sich in dieser Situation vorbereiten, auf höhergelegenes Gelände auszuweichen. Na die Gefahr bestand nicht, denn die ganze Woche schon herrschte eitel Sonnenschein.

Der Weg führte durch vermoosten Wald, wo vornehmlich Red Beech (Rote Scheinbuche) wächst, und in welchem die Bäume merkwürdige Tumoren hatten.

Nach ein paar Minuten fiel mir ein, dass es hier doch einen der wenigen Geocaches dieser Gegend zu suchen gab (was die Aussage zum Ende der Welt untermauert). Zum Glück war das GPS-Gerät im Rucksack, nur die Lampe, die man laut Beschreibung mitnehmen sollte, war nicht dabei. Aber nun musste es auch so gehen. Der Ort des Versteckes – ein hohler Baum – war schnell gefunden. Nachdem ich mich ins Inner gequetscht hatte, war auch der Geocache schnell gefunden. Gerade als ich drinnen noch am Suchen war, hörte ich draußen einen Wanderer vorbeilaufen. Was der wohl gedacht haben mag? Vielleicht hat er ja das GPS-Gerät gesehen und denkt nichts Schlechtes von mir. Ich dachte noch, der hat vielleicht die Taschenlampe, aber der war so schnell weg, dass ich ihn nicht fragen konnte ;-)

Als ich einige Zeit später unentschlossen an einer Wegkreuzung stand, bekam ich Besuch von einem so gar nicht scheuen Vogel namens Robin. Der pickte an meinen Schuhen herum und posierte nachher sogar noch solange, bis ich endlich ein (so halbwegs) scharfes Foto von ihm machen konnte. Die besten Dinge gibt es eben doch umsonst. Naja, ich glaube so selten ist das nicht mit dem Piepmatz, ich hatte sowas schonmal gelesen, aber es ist trotzdem ein schönes Erlebnis.

Der weitere Weg zum See führte entlang einer alten Bahnstrecke, von der man nur noch die alten Planken sehen konnte, die eigentlich schon mehr wie parallele Baumwurzeln aussahen. Die Strecke wurde für den Abbau von Scheelit genutzt.

Zu guter Letzt zeigte sich der See, umgeben von Bergen und hineingestreut ein paar riesige Felsstücke. Es kam Wind auf, also machte ich mich auf den Rückweg. Der Wald knarrte, ächzte, knarzte und stöhnte im Wind. Es war fast so, als wäre man im Fangorn gelandet. Naja, immerhin ein Teil von Isengard wurde hier irgendwo wohl auch gedreht.

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