Friday, February 4, 2011

Golden Bay

Nach dem Festival wollten wir noch nicht ganz der Hippiewelt entfliehen (obwohl die Rückkehr in den Alltag nach einem solchen Festival in Deutschland viel krasser ist), und sind Richtung Golden Bay gefahren. Man kann sich gut vorstellen, woher der Name kommt. Das Klima ist warm (man spürte den Unterschied zum Festival, welches auf anderer Höhenlage stattgefunden hatte, jetzt fühlt es sich wieder an wie Hochsommer...sorry für alle, die gerade frieren müssen), und es gibt tolle Strände.

In Takaka, einem bunten und gemütlichen kleinen Städtchen machten wir halt. Dort tummelten sich noch so etliche Festivalbesucher. Und so eine Dusche nach einem Festival ist auch schon was Feines...
Ein Trommler vom Festival hatte uns gefragt, ob wir seinen Garten fotografieren wollen/können, also war sein Haus unser nächstes Ziel. Trotz starken Windes – es hatte bei ihm sogar einige Bäume am Rand des Grundstücks entwurzelt und abgebrochen – tat der Mikrokopter gut seinen Dienst (wir fragen uns gerade, ob das Ausläufer des Zyklons “Yasi” waren, der Australien schlimm treffen soll?). Glücklicherweise waren gleich bei den ersten kurzen Flügen gute Fotos dabei. Es ist doch immer schön, wie die Leute sich freuen, wenn sie ihr Haus, und hier speziell ihren Garten, aus dieser Perspektive sehen. Wir schwatzten noch eine Weile bei Kaffee und fuhren dann weiter.

Unser nächster Halt war das Mussel Inn. Das wurde uns so ziemlich von jedem empfohlen, der sich in der Gegend auskannte. Hier gibt es berühmtes selbst gebrautes Bier. Ich hatte einen “Captain Cooker”, welches mit Manuka, einem hier weit verbreitetem Strauch/Baum, gebraut wird. Hat auf jeden Fall gut geschmeckt. Auch der Pub hatte etwas für sich. Urgemütlich, gut bekannt in der Umgebung, oft gibt es Livemusik. Wir wurden gleich von einem netten Schotten ins Gespräch verwickelt ;-) Er war auch extra wegen des Biers hergekommen.

So eine Kneipe wünscht man sich auch zuhause!


Tuesday, February 1, 2011

Luminate - Teil 2


Kein Alkohol zum Feiern? Das würde sicher auf einige Leute abschreckend wirken. Aber die Konsequenzen vor allem des fehlenden Alkoholkonsums waren sichtbar. So konnte man beispielsweise die Toiletten auch gegen Ende des Festivals benutzen, und immer noch barfuß laufen, weil keine Flaschenscherben herumlagen.

Die Festivalbesucher hatten alle ein Lächeln auf den Lippen. Freut man sich in Neuseeland schon immer, wenn man von Fremden auf der Straße ein Lächeln oder einen netten Gruß bekommt, dann war das hier noch verstärkt. Alle Organisatoren hatten sich sehr viel Mühe gegeben und Zelte, Lichtinstallationen, Feuer und andere Kunstwerke aus Naturmaterialien aufgebaut. Von der Musik wurden wir auch sehr positiv überrascht und verbrachten einige Stunden bei den beiden Bühnen, der electronic stage und der live stage. Beats antique aus den USA war mein Favorit, als Djane fanden wir Lady Acro ziemlich gut (erinnerte uns an Jahtari aus Leipzig).

Das Wetter zeigte was es kann und brachte uns fast alle vier Jahreszeiten. Einen Abend konnte man, angezogen mit allen verfügbaren Klamotten, nur von Feuer zu Feuer bzw. Kaffee zu heißer Schokolade laufen. Gut gefallen hat uns das marokkanische Zelt des “Coffee Gurus”(letztes Bild unten), bei dem die genannten Getränke sehr sehr gut schmeckten.

Zwischendrin waren wir mit dem Kopter unterwegs, wobei ligi iein paar schöne Fotos geschossen hat, was die Organisatoren sehr gefreut hat. Eines davon wurde als Dankeschön professionell ausgedruckt und hängt jetzt in unserem Bus (“hat ihn erst so richtig gemütlich gemacht”, für alle Filmfreunde).

Ach ja, noch was tolles. Wir hatten vor Kurzem erst unseren Kühlschrank reparieren lassen, so dass er auch auf Gas laufen kann. Zudem hatten wir eine zusätzliche Batterie geholt. So war das der ultimative Test, wie lange wir ohne Versorgung von außen in der Natur bleiben können. Für's Festival hat es definitiv gereicht.

Apropos, wir waren von felsigen Hügeln und Wäldern umgeben. Hatte man mal keine Lust auf Trubel, konnte man einfach wandern oder sich auf eine der Weiden in die Sonne legen und den Feldlerchen zuhören.

Dieser kleine Text wird dem Festival natürlich nicht annähernd gerecht. Am besten man schaut es sich selbst irgendwann einmal an.

Luminate - Teil 1

So, da sind wir wieder! Fast eine Woche haben wir auf dem luminate Festival verbracht (links Campingplatz und Umgebung), vielleicht das neuseeländische Pedant zum Fusion-Festival in Deutschland. Aber mit ein paar Unterschieden: Alkohol war strikt untersagt, es gab keinen Handyempfang (bis auf einen Minibalken, wenn man auf einen der umliegenden Hügel kletterte, der gerade mal reichte, um eine SMS zu empfangen...), und es war alles auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. So mussten wir beispielsweise allen Müll selbst wieder mitnehmen, man brachte (wenn möglich) eine/n eigene/n Tasse/Teller zu den Ständen, es gab einen großen Komposthaufen für Essensreste und Komposttoiletten. Was sich zur Fusion eher nicht unterschied, war der hohe Anteil deutscher Besucher ;-) (Jemand sagte uns, es wären im Moment 70000 Deutsche allein mit dem working holiday visum hier. Eine enorme Zahl, das müssen wir mal nachrecherchieren!)

Natürlich hatten wir auch eine Flasche Wein und ein paar Bierdosen eingepackt (ligi distanziert sich hiermit ausdrücklich von den Bierdosen. Okay, es waren meine.). Wir hatten zwar vom Alkoholverbot gelesen, dachten aber nur, dass keiner verkauft wird, was wir gut fanden. Am Einlass wurde dann aber rigoros kontrolliert. Da gaben wir unseren Anteil eben auch ab. Auf die Frage, was damit passieren würde, hieß es, dass es die lokale Feuerwehr bekommt, weil sie das Festival mit unterstützen. Na gut, denen gönnt man es dann auch. Das musste ja wie Weihnachten für die fire brigade sein, allerdings musste ich schmunzeln bei der Überlegung wie lange es wohl reichen würde?