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Monday, January 24, 2011

Auf die Südinsel

12 Uhr war der letztmögliche Termin zum Einchecken bei unserer Fähre. Wir waren schon 11 Uhr da, allerdings hatten wir unser Ticket noch nicht ausgedruckt, da wir unsere Überfahrt erst zwei Tage vorher gebucht hatten. So hatten wir uns schon auf eine kleine Odyssee durch Wellington eingestellt, um einen Laden zu finden, wo man was drucken kann. Wir wussten schon, dass aufgrund des Wellington Anniversary Days alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen hatten.
Aber keine Panik, nach kurzer Frage beim "vehicle check in" war unsere "booking number" alles was wir brauchten. Wir bekamen unsere eigentlichen Tickets aus Kunststoff, und schon standen wir in eingeiht mit Autos, Campervans und Motorhomes auf dem Parkplatz des Fährbetriebs. So konnte man noch gemütlich einen Kaffee trinken, bis wir kurz nach 12 Uhr in den Bauch des Schiffes (der “Santa Regina” aus Dänemark, die auch schon im Mittelmeer Dienst getan hatte) eingewunken wurden (nee, auf dem Foto das isse nich, da stand ich ja schon bei ihr auf dem Deck. Aber so ähnlich sieht sie aus).
Danach mussten wir unser Gefährt verlassen, und es wurde in Ketten gelegt, damit es nicht auf hoher See herumschaukelt und Schaden verursacht. Wir gingen nach oben, suchten uns einen der sehr bequemen Sessel aus, und schauten uns abwechselnd die Abfahrt aus dem wolkenverhangenen Wellington an (es hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht vorher geregnet). Hoffentlich würden wir etwas von der Südinsel sehen außer Regen und Nebel!

Vorher wurde man auf der Cook strait erst einmal ordentlich geschaukelt. Man kam sich vor, als wäre man in einer riesigen, sehr langsamen Waschmaschine. Wie da manche Leute noch Kaffee und Pie zu sich nehmen können, bleibt mir ein Rätsel. Ich machte gleich die Augen zu, bevor mir schlecht werden konnte. Das hat ganz gut geholfen.

Ligi weckte mich dann für die Ankunft an der Südinsel. Das hätte ich auch nicht verpassen wollen. Alle Leute sammelten sich an Deck und suchten das Plätzchen für das beste Foto. Meins zeige ich Euch hier. Die Sonne schien übrigens auch wieder.

Eine ganze Weile fuhren wir durch den Queen Charlotte Sound, dann durften wir wieder in den Bauch des Schiffs. Die Autos wollten schließlich auch wieder an die frische Luft. Bei der Fahrt durch das beschauliche Picton wir sahen wir sie dann: eine lange weiße Wolke.

Thursday, January 20, 2011

Zu Besuch im Te Papa

Te Papa ist das Nationalmuseum Neuseelands und heißt eigentlich Te Papa Tongarewa.

Zwei ganze Tage haben wir schon dort verbracht, und wir haben noch längst nicht alles gesehen. Te Papa ist so, wie Museen sein sollten. Besonders interessant war das für uns im Kontext zum dritten Zeitgeist-Film (“Moving forward”), den wir als einige der ersten (aufgrund der Zeitverschiebung) letzten Samstag im Kino gesehen haben (und jedem empfehlen, ihn anzusehen. Er sollte in Kürze kostenlos und legal aus dem Netz herunterzuladen sein.)

Der Eintritt ist (bis auf ganz wenige Ausnahmen) frei, und auch Jacken und Gepäck sind kostenlos abzugeben. Der Stoff ist sehr gut aufbereitet. Schwierige wissenschaftliche Zusammenhänge sind gut erklärt. Man kann ganz viel anfassen, Knöpfe drücken, schieben, drehen, spielen, interaktiv und mit neuester Technik (z. B. multitouch tables).

In der Naturwissenschaftsetage lernten wir über Geologie und die damit zusammenhängenden Naturphänomene, die es in Neuseeland reichlich gibt. Ein Erdbeben gibt es fast jeden Tag, der letzte Vulkanausbruch war 1995 der Mt. Ruapehu, den wir im Tongariro Nationalpark schon kennengelernt hatten. Fluten, Erdrutsche, Schlammlawinen, Tsunamis, Reste von Tropenstürmen (Ex-Zyklone)...hier gibt es alles. Besonders beeindruckend war das Erdbebenhaus, wo man die Effekte eines – wohlgemerkt kleineren – Erdbebens erleben konnte. Das war schon sehr gruselig. Dasselbe zu erleben, ohne dass es eine Simulation ist, ist eine Erfahrung, die man nicht als Andenken mit nach Hause nehmen möchte.

Es gab einheimische Tiere zu sehen und über die Meeresfauna zu lernen. Ein einzigartiges Tier wird im Te Papa ausgestellt, das größte wirbellose Tier der Welt, ein Koloss-Kalmar, der Augen so groß wie Fußbälle und einen quasi umgekehrten Papageienschnabel hat.

Eine Etage höher wurde es dann eher nachdenklich, als es um die Besiedlung des Landes ging. Dinge, die mir besonders im Gedächtnis blieben waren unter anderem eine Karte, auf der dargestellt wurde, wie Land im Besitz der Maori innerhalb von einigen Jahren in den Besitz der Pakeha (Nicht-Maori, Europäer) überging (wie auch immer). Traurig war zu sehen, wieviel vom ursprünglichen Wald durch Feuer in Weideland umgewandelt worden war (siehe Foto links). Ebenso wie die Liste der Tiere, die seit Ankunft der Menschen in Neuseeland ausgestorben sind. Das Foto oben zeigt den Moa als Beispiel.

Schön war die Ausstellung von Pounamu – Jade, aus der von den Maori Werkzeuge, Waffen und Schmuck hergestellt wurde und wird. Das Foto rechts zeigt einen Hei Tiki, einen menschenähnlichen Pounamu-Anhänger.

Eine weitere Abteilung war gänzlich den Maori gewidmet, und man konnte einen (sicher nur kleinen) Einblick in ihre Kultur gewinnen. Sehr schön gemacht war die Erzählung der Reise der Vorfahren nach Neuseeland auf einem Ozean-Kanu (“Waka”), wobei 3D-Figuren auf ein Miniaturexemplar eines solchen Wakas projiziert wurden.

Alles in allem kann man im Te Papa glatt eine ganze Woche zubringen. Wenn einem der Kopf raucht, kann man sich im hauseigenen Cafe eine Koffeindosis holen oder sich an dem hauseigenen freien WLAN erfreuen.

Sunday, January 16, 2011

Cool capital

Wellington, welches sich selbst als “coolest little capital of the world” bezeichnet, wurde uns von vielen Leuten sehr ans Herz gelegt. Und ja, wir mögen die Stadt auch – sofern man das nach ein paar Tagen sagen kann.

Eine geschäftige Stadt, auf deren Straßen ein buntes Treiben herrscht. Man sieht die verschiedensten Leute auf den Straßen. Schräge, alternative, lustige oder verrückte Typen mischen sich mit Geschäftsleuten, Familien und Touristen.

Natürlich war eine Fahrt mit dem Cable Car obligatorisch, wo es einen Hügel hinauf mit grandioser Aussicht auf die Stadt zum botanischen Garten geht. Oben angekommen kann man etwas mehr über dieses kuriose Gefährt im Cable Car Museum erfahren. So gibt es in Wellington auch viele private kleinere "cable cars", da manche Häuser auf steilen Hügeln nur über viele Treppenstufen zu erreichen sind und die Besitzer dessen irgendwann müde wurden.

Durch den botanischen Garten kann man der Hektik der Geschäfte entfliehen und in herrlichem Grün zwischen Blumen und Farnen wandeln. Im Moment findet hier “Garden magic” statt, wo verschiedene kostenlose Konzerte veranstaltet werden, bei denen man in der Sonne beim Picknick auf der Wiese sitzen kann. Eines davon haben wir auch besucht, schöne Musik, fröhliche Leute jeden Alters, einfach eine schöne Atmosphäre.

Mal sehen, was wir in dieser Stadt noch alles erleben werden.