Friday, June 18, 2010

16. Juni 2010 Abflug mit Hindernissen

Da denkt man, man hat alles eingepackt, die Rucksäcke 5x kontrolliert, die Checkliste abgearbeitet und an alles gedacht. Pustekuchen! Nach dem Wohnungsabgabestress sollte es mit dem gleichen Adrenalinspiegel weitergehen. Da waren wir nun also viel zu früh am Flughafen in Frankfurt, so dass unser Schalter noch gar nicht auf hatte und wir nochmal eine Runde um den Flughafen spazierengehen konnten. Danach kam der Schock. So wie wir unsere Reise geplant hatten, hatten wir unsere Rechnung ohne die Singapur-Bürokratie gemacht. Einfach einreisen und dann mal schauen wie es weitergeht, das geht natürlich gar nicht. Man muss, um ein Visum zu bekommen, schon vorweisen können, dass man vorhat irgendwann wieder zu gehen. Wie auch immer das aussehen mag: Flug-, Bahn- oder Busticket. Das Neuseeland-Visum galt da natürlich auch nicht.
Nun ja, es wurde gleich mal der Qantas-Chef des Flughafens geholt, der uns empfahl, an der einzigen Stelle mit freiem Internetzugang des Terminals (gesponsort von einer Elektronikfirma, mit dem falschen Browser, der nicht das tat was wir wollten) bei Tiger Airways irgendeinen Billigflug zu buchen, ihm die Buchungsbestätigung per Email zu schicken und bei ihm auszudrucken. So weit, so gut. Wir hatten noch 3 Stunden Zeit, da sollte man sowas wohl hinbekommen. Dass wir dann fast als Letzte in das Flugzeug stiegen, hatte mehrere Gründe: der bereits erwähnte, nicht funktionierende Internetzugang, dann der Versuch telefonisch die Eltern zur Buchung anzuleiten, was sich aufgrund nicht funktionierender Kreditkarten als unmöglich erwies und sehr lange dauerte...Als schon unser Flug ausgerufen wurde, sind wir nochmal panisch zum Qantas-Chef gerannt und haben ihm unser Leid geklagt. Dann durften wir am Nachbarschalter das Internet benutzen und versuchten es diesmal über Asia Airways. Zwischendrin waren wir schon überzeugt, dass wir gleich nach Perth (Australien) fliegen, weil das das für uns günstigste Angebot der ersten Fluglinie darstellte. Jetzt gab es Angebote nach Indonesien, aber die Kreditkarten funktionierten natürlich auch da nicht. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an unseren Fahrer und Retter des Tages Oli, der dann für uns (auch nicht ganz ohne Probleme) den Flug nach Bali bezahlte. Was wir dann bekamen, war eine Kopie der Flugbuchung, die aussah, als hätte man sie auch zuhause selber zusammenbasteln können. Nun waren aber alle zufrieden, wir konnten die Rucksäcke abgeben und zum Gate losrennen. Bis zum Abflug hab ich ja die ganze Zeit noch darauf gewartet, dass wir wegen der Drohne nochmal das Gepäck öffnen müssen. Mussten wir nicht, und der Flug nach Singapur startete pünktlich vom Frankfurter Flughafen (beim ersten Auspacken im Hostel sahen wir, dass sich doch jemand um den Rucksack gekümmert hatte, die deutsche Bundespolizei ;-) ).