Saturday, August 7, 2010

Einkaufen in Australien

Da es mich immer wieder verwundert, wollte ich zu diesem Thema auch mal etwas schreiben. Unser erster Supermarktbesuch erinnerte uns ebenfalls an Amerika. Nun ja, auch hier mag es immer schon so große 3 bis x Liter Kunststoff-Milch- und Saftflaschen (oder sollte man sagen Kanister) gegeben haben, aber man kennt das irgendwie nur aus Hollywoodfilmen. Ich gebe aber zu, dass es ganz praktisch ist, vorausgesetzt man kann es nach Hause befördern.

Dass es kein Schwarzbrot gibt, wussten wir auch, aber ich suche trotzdem immer noch. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man sich nur von Toastbrot ernähren kann. Da isst man fünf bis zehn Stück und ist gerade mal für eine halbe Stunde satt. Immerhin gibt es Baguettes und ab und zu auch Brötchen zum Aufbacken, die sind zumindest knusprig. Einmal habe ich mich gefreut dass es Körnerbrötchen gibt, bei näherer Betrachtung entpuppten sie sich aber von der Konsistenz eher als Vollkorn-Hamburger-Brötchen.

Was ebenfalls auffiel, waren die Preise für Wurst und Fleisch, nämlich sehr preiswert im Vergleich zu den anderen Lebensmitteln.

Das Schwierigste am Einkauf ist jedoch die Jagd nach Produkten mit dem Fettgehalt, den man von Deutschland gewohnt ist. So muss man schonmal das Milchregal genauestens abrastern, um nicht die falsche (fettreduzierte) Milch zu kaufen. In kleineren Städten einen Frischkäse zu finden, der nicht fettreduziert ist, war geradezu unmöglich. Gestern beim Salatsoßenkauf waren ¾ der Produkte “97% fat reduced”. Dann gibt es noch die Kategorie “fat-free”, wo ich den leisen Verdacht habe, dass solche Angaben auch auf Produkte gedruckt werden, die von Natur aus kein oder wenig Fett haben. Ein Wunder, dass es nicht auch auf Wasserflaschen steht. Okay, an dieser Stelle muss ich zugeben, dass es auch immer ein großes Obst- und Gemüseregal und auch sonst viele gesunde Sachen gibt.

Wenn man sich etwas Alkoholisches kaufen will, dann ist man im Supermarkt an der falschen Stelle. Man muss sich einen “bottle shop” oder “bottle mart” suchen. Mir hilft das bei der Vermeidung von Alkohol, denn ich vergesse es jedes Mal, wenn wir uns Futter besorgen. Die Regeln bezüglich Alkohol sind sehr strikt (Trinkverbot in der Öffentlichkeit, mit Ausnahme von Pubs, Restaurant etc.). Ob's was hilft, ist eine andere Frage.

Falls das Haustier Parasiten hat, kann man die entsprechenden Medikamente auch gleich noch in den Korb legen, sogar in der hauseigenen Billigmarke (für Nicht-Tiermediziner: das wäre zuhause völlig undenkbar, und das ist auch gut so).

Boshaft verallgemeinert kann man wohl sagen, dass ungesundes Essen weniger kostet als gesunde Produkte...da kann man für die Familie eher den Eimer Hühnerbeine (ja, ehrlich) von einer bestimmten Fastfoodkette kaufen, als richtig zu kochen. Ich muss zugeben, dass unser Einkauf beim Ernährungsberater auch durchfallen würde, auch wenn ich alibimäßig immer eine Packung Äpfel mit hineinlege ;-)


P.S. Hier in Townsville haben wir den bisher besten Preis für unseren Zweitageseinkauf erzielt. Und da wir die 7. Nacht kostenlos bekommen, haben wir uns entschieden, eine ganze Woche hierzubleiben.

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