Monday, August 2, 2010

Kronosaurus

Man kann eben nicht alles haben. In Richmond, einem kleinen Ort im Outback, wo wir den nächsten Halt machten, gab es keinen Handyempfang mehr, Internet nur in der Bibliothek und keine Fastfoodrestaurants. Dafür übernachteten wir in nahezu völliger Stille, denn wir befanden uns auf einem Renter-Campingplatz. Auf jeden Fall war das besser als die trinkenden Partytouristen in Mount Isa. Im See nebenan konnte man schwimmen und fischen, überall gab es Barbecueplätze, wobei man den Grill einfach auf Konpfdruck anschalten kann. Richmond liegt in einer sehr fossilienreichen Gegend. Tagsüber besuchten wir ein entprechendes Museum, die Kronosaurus Korner, was wir sehr interessant fanden. Benannt ist das Museum nach dem Kronosaurus queenslandicus, einem bis zu 11 Meter langem Wasser-Saurier, bei dem schon der Kopf drei Meter lang sein konnte, mit Zähnen so groß wie Bananen (okay, das habe ich in der Kids corner gelernt, aber das fand gut zu merken). Dieser lebte vor 110-100 Mio. Jahren in dieser Gegend, denn damals war ein Teil Australiens vom Eromanga-Meer bedeckt.

Nebenan befand sich die Bäckerei, bei der man sogar Brot bestellen konnte (Mehrkornbrot aber nur donnerstags...), und wo wir uns nach dem langen lehrreichen Museumsbesuch mit einem Meatpie (meiner war so etwas wie Hühnerfrikassee im Blätterteig und sehr lecker) stärkten. Ein kurzer Spaziergang durch die Straßen Richmonds zeigte uns fast den ganzen Ort und außerdem, dass samstags halb zwei schon alle Geschäfte zu haben. Immerhin gab es sogar zwei Supermärkte. Für mich war das Tollste wieder einmal die Vogelwelt. Zum Sonnenuntergang, der für sich schon eine Erwähnung wert war, kamen Dutzende Galahs, die häufigste Papageienart Australiens, angeflogen, um sich Schlafplätze in den Bäumen zu suchen. Rund um den See und auch im Ort kreisten Milane (Kites) und flogen große Grashüpfer. Ansonsten trifft man auf so lustige Vögel wie zum Beispiel Willy Wagtail...

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